Sexueller Missbrauch in der evangelischen Kirche: Weitere Aufarbeitung Lokalzeit Bergisches Land 26.02.2024 02:29 Min. Verfügbar bis 26.02.2026 WDR Von Georg Lembeck

Aufarbeitungskommission für Missbrauch in der evangelischen Kirche

Stand: 26.02.2024, 20:03 Uhr

Um Missbrauch in ihren eigenen Reihen aufzuarbeiten, haben die evangelischen Kirchen und die Diakonie in NRW heute in Wuppertal eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet. Inhalt: Die Einrichtung einer Aufarbeitungskommission.

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die Diakonie hatten bereits im Dezember eine entsprechende Vereinbarung mit der Missbrauchsbeauftragten des Bundes, Kerstin Claus, getroffen.

Unabhängige Aufarbeitung

Die Kommission soll die unabhängige Aufarbeitung von Missbrauch durch Mitarbeiter der Kirchen und kirchlichen Einrichtungen gewährleisten. Sie kann außerdem Studien zur Aufarbeitung von Missbrauch in Auftrag geben.

Bundesweit sollen neun entsprechende Gremien in den regionalen Verbünden gegründet werden. In Nordrhein-Westfalen, dem "Verbund West", sind die Evangelische Kirche im Rheinland, die Evangelische Kirche von Westfalen, die Lippische Landeskirche und das Diakonische Werk Rheinland-Westfalen-Lippe beteiligt.

Betroffene sind Mitglieder der Aufarbeitungskommission

Forschung zur Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt und anderen Missbrauchsformen in der Evangelischen Kirche und Diakonie in Deutschland | Bildquelle: WDR

In allen Verbünden sind die Regularien gleich, auf die sich heute in ihrer Erklärung auch die Vertreter der drei NRW-Landeskirchen geeinigt haben. So gilt, dass die unabhängigen Expertinnen und Experten für die Aufarbeitungskommission von der Landesregierung ernannt werden. Ferner gilt: Vier von insgesamt sieben Kommissionsmitgliedern dürfen nicht bei der Kirche bzw. Diakonie beschäftigt sein. Und mindestens zwei Betroffene müssen als Kommissionsmitglieder benannt werden - und zwar von einer noch zu bildenden Betroffenenvertretung.

Geschäftsstelle bei Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe

Spätestens im März 2025 sollen bundesweit alle Gremien arbeitsfähig sein, auch das in NRW. Unterstützt wird die Kommission hier durch eine Geschäftsstelle, der bei der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe angesiedelt ist. Dort ist derzeit auch die Stelle einer Geschäftsführerin bzw. eines Geschäftsführers ausgeschrieben. Die Diakonie-Vorständin Kirsten Schwenke versichert aber, dass die Geschäftsstelle lediglich die Arbeit für die Kommission unterstützt und organisiert. "Die Aufarbeitungskommission arbeitet komplett unabhängig," sagt Kirsten Schwenke.

Missbrauch in evangelischer Kirche: Vertrauen weg? WDR 5 Tagesgespräch 26.01.2024 45:36 Min. Verfügbar bis 25.01.2025 WDR 5

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Unsere Quellen:

  • Evangelischen Kirche von Westfalen
  • Lippische Landeskirche
  • Diakonie RWL
  • Evangelische Kirche im Rheinland
  • WDR Wuppertal