Herbert Grönemeyer im Bochumer Stadion

Von Markus Rinke

Herbert Grönemeyer spielt vier Mal im Bochumer Ruhrstadion, alle Konzerte sind ausverkauft. Und zum Auftakt gab es eine riesige Party.

Konzert von Herbert Grönemeyer

40 Jahre 4630 Bochum - nach Konzerten in Berlin und Dresden ist Herbert Grönemeyer in seinem "Wohnzimmer" angekommen. Schon vor dem ersten Ton ist die Stimmung bombastisch.

40 Jahre 4630 Bochum - nach Konzerten in Berlin und Dresden ist Herbert Grönemeyer in seinem "Wohnzimmer" angekommen. Schon vor dem ersten Ton ist die Stimmung bombastisch.

Grönemeyer spielt nicht nur für, sondern auch mit dem Publikum. "Ich sehe jeden, der nicht mitsingt. Wir singen die Platte von oben bis unten durch." Gemeint ist natürlich das legendäre Album "Bochum". Die Fans im Stadion sind begeistert.

Und Grönemeyer dirigiert ...

Lieder wie "Mambo", "Männer" oder "Alkohol" werden zu einem einstimmigen Chor der 25.000 Fans im Stadion.

Mit viel Wortwitz, teilweise selbstironisch und noch mehr Humor präsentiert Grönemeyer mehr oder weniger bekannte Anekdoten. Etwa, dass "Flugzeuge im Bauch" neu abgemischt werden sollte, weil Grönemeyer so undeutlich gesungen hatte. Statt neu einzusingen, habe er aber Kaffee getrunken und den Managern die unveränderte Version präsentiert. Die sei dann viel "verständlicher gewesen", scherzt Grönemeyer.

Grönemeyer empfängt nicht nur das Publikum mit offenen Armen, große Teile des Konzerts sind eine Liebeserklärung an seine alte Heimat. Mit sechs Jahren war er das erste Mal im Stadion, er habe auch immer wieder gesagt, wie schön die Stadt ist. Während des Lieds "Bochum" sind auf den Leinwänden Bilder der alten Stahlstadt, von Trinkhallen und Zechen zu sehen.

Harte Gitarren und ruhige Töne wechseln sich ab. Es sind viele Hits, aber von dem Album "Bochum" lässt Grönemeyer nichts aus - auch nicht den "Schrott", wie er sagt. Die Platte sei in drei Monaten produziert worden. Zum Schluss fehlten noch drei Songs, die habe Grönemeyer dann eben schnell geschrieben.

"Sehr schöne Beine, kräftige Oberarme, ein unheimlich prägnantes Gesicht, Spitzenhaarschnitt ..." Auf so eine Selbstbeschreibung kann nur ein Lied folgen: "Männer".

Aber Grönemeyer kann auch leise, zum Beispiel bei "Halt mich", als das Klavier auf dem Steg im Ruhrstadion steht. Später bei "Der Weg" ist die Arena ein Lichtermeer.

Grönemeyer hat rund ein Dutzend hervorragende Musiker auf der Bühne. Und auch der Sound im Stadion ist gut.

Neben den Titeln des Jubiläumsalbums spielt Grönemeyer viele seiner anderen großen Hits, darunter "Das ist los", "Kinder an die Macht", "Mensch" und "Sekundenglück". Er spielt aber auch nicht ganz so bekannte Stücke wie "Mein Lebensstrahlen" - ein, wie der Künstler sagt, sehr schönes Stück.

Fast drei Stunden gibt Grönemeyer Vollgas. Die Fans sind restlos begeistert.

Die insgesamt vier Konzerte im Bochumer Ruhrstadion sind alle ausverkauft. Rund 100.000 Menschen werden dann die Show gesehen haben.

Stand: 12.06.2024, 23:34 Uhr