Elvis Presley: King of Rock'n'Roll

Von Philip Stegers

Er war einer der größten Stars aller Zeiten und prägte die Popmusik wie niemand vor ihm. Mit über einer Milliarde verkauften Tonträgern ist Elvis Presley der erfolgreichste Solo-Künstler weltweit. Am 8. Januar 2025 wäre Elvis 90 Jahre alt geworden.

Bevor Elvis Presley sich zum King of Rock'n'Roll aufschwingt, wächst er in bitterer Armut auf. Sein Vater Vernon schlägt sich mit Gelegenheitsjobs durch und landet wegen eines gefälschten Schecks im Gefängnis. Mit seiner Mutter Gladys geht der junge Elvis jeden Tag in die Kirche, wo er seine Liebe zur Gospelmusik entdeckt.

Bevor Elvis Presley sich zum King of Rock'n'Roll aufschwingt, wächst er in bitterer Armut auf. Sein Vater Vernon schlägt sich mit Gelegenheitsjobs durch und landet wegen eines gefälschten Schecks im Gefängnis. Mit seiner Mutter Gladys geht der junge Elvis jeden Tag in die Kirche, wo er seine Liebe zur Gospelmusik entdeckt.

Mit Hits wie "Hound Dog", "All Shook Up" und "Heartbreak Hotel" gelingt Elvis Mitte der 50er Jahre der große Durchbruch. Dank ihm wird Rock'n'Roll zu einer weltweiten Jugendkultur, die mit den gesellschaftlichen Konventionen bricht.

Wo Elvis auftaucht, kreischen hysterische Teenager. Nicht jedem gefällt sein lasziver Hüftschwung. Nach Protesten von besorgten Bürgern wird er 1957 in der Ed Sullivan Show nur oberhalb der Hüfte gefilmt.

Die Fäden im Hintergrund zieht Elvis' dubioser Manager Colonel Tom Parker – ein illegaler Einwanderer aus Holland, der eigentlich Andreas Cornelius van Kuijk heißt und zuvor sein Geld in einem Wanderzirkus verdient hatte. Zunächst erhält er als Manager ein Viertel von den Einkünften seines Stars. Später überredet er Elvis, diesen Anteil auf 50 Prozent zu erhöhen.

Auch auf der Leinwand feiert Elvis riesige Erfolge. Zwischen 1956 und 1969 dreht er 31 Spielfilme, die an der Kinokasse rund 150 Millionen Dollar einspielen. Meist spielt er den Jungen mit dem großen Herzen, der immer einen guten Vorwand findet, um ein paar Songs zum Besten zu geben.

Während seiner US-Militärzeit von 1958 bis 1960 in Deutschland ruht die Filmkarriere. Sergeant Presley nutzt die Zeit, um neue Fans im Dienst des Rock'n'Roll zu rekrutieren.

Die Armeezeit hinterlässt Spuren: Elvis sammelt mit Begeisterung Schusswaffen aller Art und findet dafür ganz neue Verwendungszwecke. Er feuert auf Fernseher, wenn ihm das Programm missfällt oder auf Autos, die nicht anspringen wollen. Seine Wutanfälle sind gefürchtet.

Natürlich fliegen Elvis die Frauenherzen nur so zu. Er hat zahllose Affären, oft auch mit seinen Filmpartnerinnen. Nancy Sinatra, hier mit ihm am Set der Rennfahrer-Schmonzette "Speedway", zählt allerdings nicht dazu.

Elvis ist ein großer Tierfreund. Auf seinem Anwesen tummeln sich Hunde, Katzen und Pferde sowie ein Schimpanse und ein sprechender Beo, der "Fahr zur Hölle, Elvis!" sagen kann.

1967 läuten die Hochzeitsglocken in Las Vegas: Elvis heiratet Priscilla Beaulieu, die er während seiner Armeezeit in Deutschland kennengelernt hatte. Sie war damals erst 14 Jahre alt.

Die Zeiten ändern sich: Die aufgekommene Hippiebewegung und immer schlechtere Filme lassen Elvis' Stern Ende der 60er Jahre sinken. Doch er nutzt einen Fernsehauftritt, um sich noch einmal neu zu erfinden. Beim "'68 Comeback Special" begeistert er mit einem grandiosen Konzert und seinem hautengen, schwarzen Lederanzug. Es ist der erste Liveauftritt seit sieben Jahren.

1970 bietet sich Elvis dem überraschten Präsidenten Richard Nixon als Undercover-Agent im Kampf gegen Drogen und die Verwahrlosung der Jugend an. Eine ziemlich bizarre Idee, angesichts seiner eigenen Tablettensucht. Doch Elvis ist scharf auf ein Abzeichen des "Bureau of Narcotics and Dangerous Drugs" für seine Sammlung von Polizeimarken. Nixon tut ihm den Gefallen und ernennt ihn zum Sonderermittler mit eigenem Lichtbildausweis.

Karate ist eine große Leidenschaft von Elvis. Er besitzt den schwarzen Gurt und trägt den Kampfnamen "Tiger Man". Der Versuch, Priscilla für den Sport zu begeistern, geht allerdings gründlich schief: Sie brennt kurzerhand mit ihrem Karatelehrer durch. Glücklicherweise nimmt Elvis Abstand von seinem Plan, den Nebenbuhler umbringen zu lassen. Bald darauf ist die Ehe mit Priscilla Geschichte.

Nachdem die Filme als Einnahmequelle weggefallen sind, spielt Elvis lange und kräftezehrende Konzerttourneen in den USA. Zwischen 1969 und 1976 tritt er allein in Las Vegas 837-mal auf.

Gesunde Ernährung? Fehlanzeige! – Neben Cheeseburgern ist "Fool's Gold Loaf" eins von Elvis' Lieblingsgerichten. Dieses sagenumwobene Sandwich besteht aus einem ausgehöhlten Brotlaib, gefüllt mit einem Pfund gebratenem Speck, einem Glas Erdnussbutter und einem Glas Blaubeer-Marmelade. Nährwert: 8.000 Kalorien. An einem normalen Tag schafft Elvis zwei dieser Delikatessen.

Kein Wunder, dass Mitte der 70er Jahre die Gesundheitsprobleme immer offensichtlicher werden. Elvis hat mit Übergewicht zu kämpfen und ist abhängig von diversen Medikamenten. Innerhalb von sieben Monaten bestellt er bei seiner Hausapotheke 5.684 Pillen und Tabletten.

Der Lebensstil des Superstars ist mitunter dekadent. 1976 fliegt ein hungriger Elvis mitten in der Nacht mit dem Privatjet von Memphis nach Denver, um am dortigen Flughafen 22 "Fool's Gold"-Sandwiches in Empfang zu nehmen.

Trauriger Abgang: Bei seinem letzten Fernsehauftritt, zwei Monate vor seinem Tod, ist der König des Rock'n'Roll nur noch ein Schatten seiner selbst. Aufgedunsen und zugedröhnt quält sich Elvis durch das Konzert.

Nach seinem Tod am 16. August 1977 wird Elvis' Anwesen "Graceland" in Memphis zur Pilgerstätte für die Fans. Im Jahr 2016 begrüßt Priscilla Presley dort höchstpersönlich den zwanzigmillionsten Besucher.

Auch Jahrzehnte nach seinem Tod ist die Begeisterung für Elvis ungebrochen. "ABC News" schätzt, dass es allein in den USA 35.000 Elvis-Imitatoren gibt. Im australischen Parkes huldigt man dem König des Rock'n'Roll jedes Jahr mit einem eigenen Festival samt Straßenumzug – ganz nach dem Motto: Der König ist tot, lang lebe der König!

Stand: 07.01.2025, 10:28 Uhr