West ART Meisterwerke - Santiago Calatrava: Bahnhof Liège-Guillemins - Lüttich, Belgien

WESTART Meisterwerke 24.07.2012 04:41 Min. Verfügbar bis 30.12.2099 WDR

Lüttich, Belgien

Santiago Calatrava: Bahnhof Liège-Guillemins

Stand: 05.07.2012, 10:34 Uhr

Es ist der wichtigste Bahnhof in der belgischen Region Wallonien: la Gare Liège-Guillemins. Rund 500 Züge verkehren hier pro Tag. Den 2009 fertig gestellten Um- und Neubau hat der spanische Architekt und Künstler Santiago Calatrava geplant. Seine Gestaltungsprinzipien: Bewegung, Kommunikation, Transparenz. Auf die klassische Bahnhofsfassade hat er verzichtet. Stattdessen gehen Außen und Innen nahtlos ineinander über.

Für die Durchreise zu schade

Blick auf die Stahlkonstruktion vom Bahnhof in Lüttich.

Wie ein riesiger Bogen umspannt das Dach das Bahnhofsgelände.

Dominiert wird das Bahnhofsgebäude von seinem spektakulären Dach. 39 Stahlbögen, zum Teil 40 Meter hoch, tragen eine auf- und abschwingende Kuppel, eine gewaltige Welle, die sich über knapp 200 Meter erstreckt.

Die Reisenden bewegen sich auf drei Etagen. Große Freitreppen führen direkt von Gleis 1 in die Innenstadt. Die Verkaufspassage im Erdgeschoss wird erhellt vom Tageslicht der Bahnsteige. Gläserne Aufzüge führen von hier aufs Gleis. Der Fußgängerdurchgang hat auch eine städtebauliche Funktion. Er verbindet zwei sehr unterschiedliche Quartiere miteinander.

Blick durch die Stahlkonstruktion auf Nachbarhäuser.

Blick auf das angrenzende Stadtviertel.

Bei seinen Planungen lässt sich Santiago Calatrava gern von Naturformen und dem menschlichen Körper inspirieren. „Wir brauchen Schönheit und Schönheit kann große Dinge in Gang setzen“, sagt er. Sein Lütticher Bau ist ganz großer Bahnhof, zu schade für die Durchreise.

Buchtipps

Santiago Calatrava: Complete Works 1979-2009.
Englisch-Deutsch-Französisch.
Hrsg. von Philip Jodidio
Taschen Verlag 2009, Preis: 29,99 Euro


Jodidio Philip: Santiago Calatrava.
Architekt, Ingenieur, Künstler.
Kleine Reihe Architektur
Taschen Verlag 2007, Preis: 7,99 Euro

Autorin: Claudia Kuhland