Zahlreiche prachtvolle Kirchenbauten etablierten Köln als Heilige Stadt. Herausragend ist das Dekagon von St. Gereon – mit der größten Kuppel nördlich der Alpen. Die Geschichte der Basilika beginnt im 4. Jahrhundert. Auf spätantiken Resten entstand ein monumentaler Ovalbau, dessen Mauerwerk noch heute erhalten ist. Über Jahrhunderte wurde er erweitert. Die Nutzung als Stiftskirche ist seit 839 belegt. Mit der Errichtung des Dekagons zwischen 1219 und 1227 war die Baugeschichte vollendet.
Das Dekagon ist fast 900 Jahre alt.
Neben dem Dom Kölns vornehmste Adresse
Das Dekagon ist vier Stockwerke hoch, jedes einzeln begehbar. Darüber spannt sich die Kuppel mit einer Spannweite von 21 Metern und einer Scheitelhöhe von 34,5 Metern. Im Zweiten Weltkrieg wurde der zehneckige Zentralbau schwer beschädigt. Es dauerte 40 Jahre, bis die Architektur des hohen Mittelalters rekonstruiert werden konnte. Für die zerstörten Fenster entstand ein neues Konzept, das den „Sieg Christi in seinen Heiligen“ und die Einheit von himmlischem und irdischem Jerusalem thematisiert. Georg Meistermann, der Glasmaler der Moderne, entwarf Chiffren sakraler Wesen: Apostel, Propheten und im Zentrum das Lamm Gottes, umgeben von Maria und Johannes dem Täufer. Es sind statuarische Lichtgestalten, die durch ihren Farbklang Akzente setzen.
Die Fenster von Georg Meistermann setzen durch ihren Farbklang Akzente.
Gebaut zu Ehren der Märtyrerheiligen Gereon, Gregor und der Schar ihrer Soldaten, behauptet das Dekagon von St. Gereon unter den romanischen Kirchen einen exklusiven Platz. Neben dem Dom ist es Kölns vornehmste Adresse.
Autorin: Martina Müller