30 Meter hoch und 90 Tonnen schwer ist der Turm aus Stahl, der in Form einer Davy-Grubenlampe auf der Halde Rheinpreußen steht. Abends lassen ihn 61 Lichter weithin sichtbar erstrahlen. 35 auf Leuchtmasten montierte Scheinwerfer tauchen eine 8000 Quadratmeter große Fläche in rotes Licht, das an flüssiges Eisen erinnert.
Die Grubenlampe war einst Zeichen des Fortschritts, Licht und Warnsignal zugleich. Vergrößerte sich die Flamme, drohte Gefahr durch brennbare Gase. Erlosch das Licht, wurde der Sauerstoff knapp. Ohne seine Sicherheitslampe war der Bergmann vor Kohle verloren.
30 Meter hoch und 90 Tonnen schwer ist der Turm aus Stahl, der in Form einer Davy-Grubenlampe auf der Halde Rheinpreußen steht.
Landmarke am Niederrhein
Otto Piene, 1927 geboren, schuf die Lichtinstallation zwischen 2005 und 2007 als Landmarke für die begrünte Halde in Moers. Der Abraum stammt aus der Zeche Rheinpreußen, dem ersten Bergwerk auf dem linken Rheinufer. Mit ihren neun Schächten, Kokereien und chemischen Werken war Rheinpreußen ein Prestigeobjekt am Niederrhein. Millionen Tonnen Steinkohle wurden hier gefördert, bis der letzte Schacht 1990 geschlossen wurde.
Aus Steinkohle wird Koks erzeugt, die Energiequelle der Stahlindustrie. Wenn Stahlkocher und Kokereiarbeiter auf Nachtschicht waren, glühte der Himmel so rot, als sei die Sonne ein zweites Mal untergegangen. Luft, Feuer und Licht sind auch die zentralen Elemente im Werk des Künstlers Otto Piene. Mit seiner glutroten Lichtinstallation setzt er die grüne Halde in Brand – wie Lava nach einem Vulkanausbruch. Das „Geleucht“ ist ein Denkmal der aufstrebenden und untergegangenen Montanindustrie im Ruhrgebiet.
Autorin: Martina Müller