Schloss Benrath ist ein Traum von einem Arkadien in Pfirsichblütenrosa. Der lothringische Baumeister Nicolas de Pigage hat die Maison de Plaisance im Auftrag des Kurfürsten Karl Theodor von der Pfalz errichtet. Der aufgeklärt-absolutistische Herrscher hatte sich von seinem „Ersten Architekten und Generaldirektor der Gebäude und Gärten“ einen Ort des Rückzugs, der Privatsphäre jenseits höfischer Etikette und politischer Pflichten gewünscht.
Exquisiter Landsitz
Ein neuer Schlosstyp feudalen Amüsements im späten 18. Jahrhundert: die Maison de Plaisance
1770 war das Lustschloss zum Einzug bereit. Doch der Kurfürst und seine Gemahlin bewohnten es nie. Das Paar, das mit großem Engagement die schönen Künste förderte und sich für die Jagd begeisterte, stattete der Sommerresidenz nur kurze Besuche ab.
Juwel im Süden von Düsseldorf
Das denkmalgeschützte Ensemble aus Schloss und Park ist ein Gesamtkunstwerk. Architektur und Natur folgen einer übergreifenden Gestaltungsidee. Der Bau spiegelt den Übergang vom Spätbarock zu Rokoko und Klassizismus. Das Herzstück der Anlage ist das Corps de Logis. Vestibül und Kuppelsaal erstrahlen in kühler Eleganz. Sie bilden die Mittelachse des Gebäudes und trennen die beiden für den Kurfürsten und die Kurfürstin bestimmten Wohnbereiche.
runkvolle Eleganz: der Kuppelsaal von Schloss Benrath
Jeder Raum bietet Aussicht in die Natur. Der Garten greift die Symmetrie der Residenz auf. Wer mag, kann noch heute lustwandeln in der weitläufigen Parkanlage von Schloss Benrath, in dem das „Museum für europäische Gartenkunst“ und das „Museum für Naturkunde“ untergebracht sind.
Buchtipps
Rainer Hoffmann: Im Zeichen des Füllhorns.
Schloss Benrath und seine Putten.
Quellen und Forschungen zur Geschichte des Niederrheins, Band 9
Klartext-Verlag 2011, Preis: 24,95 Euro
Schloss Benrath. Eine Vision wird Wirklichkeit.
Hrsg. von Stiftung Schloss und Park Benrath.
Wernersche Verlagsges. 2006, Preis: 29 Euro
Autor: Martina Müller