Blick über Weinanbau auf den Bodensee

Bodensee, Konstanz, Reichenau, Mainau, Zeppelinmuseum, Allgäu, Nebelhornbahn, Kemptener Hütte, Mindelheimer Hütte, Käseschule

Stand: 29.05.2022, 20:15 Uhr

Der Bodensee hat eine Uferlänge von 273 Kilometern. Das sogenannte Schwäbische Meer liegt im Dreiländereck von Deutschland, Österreich und der Schweiz und gehört mit seinen vielen Sonnenstunden und dem atemberaubenden Alpenpanorama zu den beliebtesten Urlaubsregionen Deutschlands.

Bodensee

Der See wird vom Rhein gespeist und besteht aus dem Untersee und dem größeren Obersee. Zahlreiche Urlaubsorte am See laden zu einem Ferienaufenthalt ein. Im Sommer herrschen gute Bedingungen zum Segeln, Windsurfen und Schwimmen. Der Bodensee-Radweg führt einmal rundherum um das Gewässer. Obst, Gemüse und Wein gedeihen in dem milden Klima. Die Obstplantagen liegen vor allem am Nordufer des Sees. Jeder dritte Apfel in Deutschland kommt vom Bodensee. Gemüse wächst vor allem auf der Insel Reichenau.

Konstanz

Konstanz ist mit gut 80.000 Einwohnern die größte Stadt am Bodensee. Attraktiv ist sie wegen ihres historischen Flairs und der direkten Lage am See. Sehr reich und mächtig war sie im 14. und 15. Jahrhundert. Davon zeugen die schönen Häuser in der Altstadt; die meisten von ihnen sind liebevoll restauriert. Glücklicherweise wurde die Stadt im Zweiten Weltkrieg so gut wie gar nicht beschädigt. Das Konstanzer Münster ist das religiöse Zentrum der Stadt. Die Statue der Imperia, die der Künstler Peter Lenk geschaffen hat und die seit 1993 im Hafen von Konstanz steht, soll auf satirische Weise an das Papstkonzil 1414 bis 1418 erinnern: Eine üppige Kurtisane trägt zwei kleine, nackte Figuren in ihren Händen: einen Papst und einen Kaiser. Mittlerweile ist die parodistische Darstellung der Imperia das Wahrzeichen von Konstanz, auch wenn es am Anfang viele Proteste gab. Eine kulinarische Besonderheit der Stadt sind sogenannte Seelen: Brote mit Kümmel und Salz. Einst eine Speise für die Armen, heute eine sehr beliebte Speise.

Insel Reichenau

Die "Reichenau" liegt im sogenannten Untersee und ist durch einen Damm mit dem Festland verbunden, gesäumt von einer spektakulären Pappelallee. Gewächshäuser prägen das Bild der Insel: Jährlich werden hier über 15.000 Tonnen Gemüse geerntet, was Reichenau auch den Spitznamen "Gemüseinsel" eingebracht hat. In früheren Zeiten war sie vor allem eine Klosterinsel: St. Peter und Paul, St. Georg mit ihren berühmten Wandmalereien und das Münster St. Maria und Markus als ehemalige Klosterkirche sind drei romanische Kirchen, die zwischen dem 9. und 12. Jahrhundert auf der Insel erbaut wurden. Im Jahr 2000 wurde die "Klosterinsel Reichenau" in die Weltkulturerbe-Liste der UNESCO aufgenommen.

Insel Mainau

Die Insel Mainau ist der Stammsitz der Grafenfamilie Bernadotte und zugleich ein Blumenerlebnispark für Besucher.Graf Lennart Bernadotte schuf das Pflanzenparadies, nachdem er 1932 auf die 45 Hektar große Insel zog. Seine Kinder Gräfin Bettina und Graf Björn sind heute dort die Chefs und führen die Blumeninsel ganz im Sinne des Vaters unter ökologischen Vorzeichen weiter. Begünstigt durch das milde Klima können hier mediterrane, teilweise subtropische Pflanzen gedeihen. Sehr beliebt bei den Besuchern ist das Schmetterlingshaus, das zweitgrößte seiner Art in Deutschland. Hier leben ca. 120 verschiedene Falterarten, die sich auf einer Fläche von 1.000 Quadratmetern freifliegend fortbewegen.

Schloss auf der Insel Mainau

Das Schloss auf der Insel Mainau ist der Wohnsitz der Familie Bernadotte.

Zeppelinmuseum in Friedrichshafen

Friedrichshafen ist der Ort für Zeppelinfans: Vom Flughafen aus starten Rundflüge, in einer Werft werden die "Fliegenden Zigarren" heute wieder gebaut, und im Museum erfährt man alles über die Geschichte des Luftschiffes und seines Erfinders Ferdinand Graf Zeppelin, der 1838 in Konstanz geboren wurde. In der Ausstellung können Interessierte in den Nachbau eines historischen Luftschiffes steigen. Es handelt sich um den in Originalgröße nachgebauten Passagierbereich der LZ 129 Hindenburg, die 1937 in Lakehurst bei New York explodierte. Von den Gesellschaftsräumen auf dem Promenadendeck im Bauhaus-Design der 1930er-Jahre bis zu den Schlafkabinen mit aufklappbaren Waschbecken wurde alles originalgetreu nachgebildet.

Ein Zeppelin auf einer Wiese kurz vor dem Start

Vom Flughafen am Zeppelinmuseum starten Rundflüge.

Das Allgäu

Das Allgäu liegt am Nordrand der Alpen zwischen dem Bodensee im Westen und dem Lech im Osten. Es zählt zu den schönsten Regionen Deutschlands. Der größte Teil gehört zu Bayern, ein kleinerer zu Baden-Württemberg. Das Allgäu ist neben seiner alpinen Natur und den Seen auch vor für seine historischen Schlösser, Burgen und Städte bekannt.

Nebelhornbahn in Oberstdorf

Gipfelglück ohne körperliche Anstrengung verspricht die Nebelhornbahn in Oberstdorf. Als sie 1930 ihre Jungfernfahrt absolvierte, war sie die längste Personenschwebebahn der Welt. Seit 2021 befördert die neue 10er-Kabinenbahn Bergbegeisterte hinauf auf 2.224 Meter Höhe. Wer oben auf der Terrasse des Restaurants oder auf der Aussichtsplattform steht, genießt einen 400-Gipfel-Rundblick auf eine beeindruckende Bergwelt. Hier fühlt man sich tatsächlich dem Himmel sehr nah. Die Oberstdorfer nennen ihren Hausberg auch gerne "Tribüne der Alpen".

Außengastronomie auf Aussichtsplattform vor schneebedeckten Bergen

Vom Nebelhorn, dem Oberstdorfer Hausberg, hat man einen grandiosen Gipfelblick.

Steinböcke bei der Mindelheimer Hütte

Mehrere 100 Steinböcke leben in den Allgäuer Hochalpen, eine Herde ganz in der Nähe der Mindelheimer Hütte. Die Schutzhütte oberhalb des Rappenalptales auf 2.058 Meter Höhe ist bei Wanderern und Bergsteigern sehr beliebt. Sie bietet lediglich ein Matratzenlager, für das Hüttenschlafsäcke Pflicht sind. Die Saison dauert von Juni bis September. In dieser Zeit kann man auch geführte Touren zu den Steinböcken buchen, von Oberstdorf aus auch mit dem E-Bike.

Mindelheimer Hütte vor Bergpanorama

Die Mindelheimer Hütte ist bei Bergsteigern und Wanderern sehr beliebt.

Käseschule in Thalkirchdorf

Das Allgäu ist ein bedeutendes Käseland. Im Dorfhaus von Thalkirchdorf können Interessierte Schritt für Schritt das Käsen lernen und miterleben, wie ein Weichkäse entsteht. Am Ende des zweieinhalbstündigen Seminars gibt es das Käsediplom.

Lesetipps

Yvonne Weik
52 kleine & große Eskapaden am und um den Bodensee. Ab nach draußen!
DuMont Reiseverlag, 2. Aufl. 2022
‎ISBN 978-3616110127
Preis: 18,95 Euro

Andrea Reidt
Heidelberg an einem Tag. Ein Stadtrundgang
Lehmstedt Verlag, 2024
ISBN 978-3957971616
Preis: 7,00 Euro

Agnes Fazekas
Reiseführer München. Mit Stadtplan
DuMont Reiseverlag, 4. akt. Aufl. 2023
‎ISBN 978-3616000640
Preis: 13,95 Euro

Michael Bauer, Thomas Starost
Herzstücke in Franken. Besonderes abseits der bekannten Wege entdecken
Bruckmann, 2. Aufl. 2023
ISBN 978-3734321719
Preis: 15,99 Euro

Dietmar Bruckner, Michaela Moritz
111 Orte in der Fränkischen Schweiz, die man gesehen haben muss
‎Emons Verlag, 2021
ISBN 978-3740810894
Preis: 16,95 Euro

Gerhard Stummvoll, Raphaela Moczynski
Europäischer Fernwanderweg E5. Von Konstanz nach Verona. 32 Etappen. Wanderführer mit Extra-Tourenkarte
Kompass, 2022
ISBN 978-3991214007
Preis: 14,95 Euro