"Der dritte Bruder" – Dokumentarfilm von Kathrin Jahrreis

Stand: 15.04.2025, 17:03 Uhr

Die Regisseurin Kathrin Jahrreiss nimmt ihren Vater mit auf eine Reise in seine Vergangenheit, die sich zu einer Art Tiefenbohrung in eine deutsche Familiengeschichte von der Nazizeit über das geteilte Deutschland bis ins Heute entwickelt.

Film "Die drei Brüder": Fotografie der drei Brüder

Drei Brüder sind im Dritten Reich zerrissen zwischen den Fronten politischer Ideologien: Während Hermann an der Uni Köln als Juraprofessor Karriere macht, wird Bruder Walther von derselben Uni wegen seiner Mischehe mit einer jüdischen Frau entlassen. Er rettet die Familie rechtzeitig nach Amerika. Otto, "der dritte Bruder" und Großvater der Regisseurin, hat auch eine jüdische Frau, die in einem Konzentrationslager umgebracht wird. Als Rechtsanwalt glaubt Otto weiter an den Rechtsstaat und bleibt in Dresden, wo die drei Brüder gemeinsam aufgewachsen sind. Nach dem Krieg ist Hermann Verteidiger in Nürnberg und Rektor der Uni Köln. Walther bleibt in Amerika und Otto in der DDR.

"Der dritte Bruder" richtet einen differenzierten Blick in die deutsche Vergangenheit und stellt dabei die sehr gegenwärtige Frage nach der eigenen Haltung gegenüber einem totalitären Regime. Der Film kommt am 1. Mai in die Kinos.

Autor des TV-Beitrags: Dirk Fleiter