
Marianne Blasberg - Überleben im eiskalten Keller
Stand: 06.02.2025, 13:47 Uhr
Marianne Blasberg, 90 Jahre alt, teilt ihre bewegenden Erinnerungen an das Nachkriegsdeutschland in Düsseldorf. Sie erzählt von den harten Lebensbedingungen nach dem Verlust ihres Zuhauses, von Nächten im Bahnhof während des extremen Winters 1946/47.
Ihre Geschichte umfasst auch das "Fringsen" – das Stehlen von Kohlen mit der Erlaubnis des Kölner Kardinals Josef Frings. Trotz dieser Herausforderungen beschreibt sie, wie sie ihren Optimismus und Lebensmut bewahren konnte. Heute ist sie eine optimistische, lebensfrohe Frau und erfolgreiche Sportlerin.
Marianne Blasberg, 1934 geboren, wächst in Düsseldorf auf. Sie erlebt die Bombardierungen in Düsseldorf, dabei wird ihr Zuhause komplett zerstört. Bis zum Kriegsende kommen Mutter und Kinder in Thüringen auf einem Bauernhof unter.
Große Verantwortung für die Elfjährige
Ihr Leben nach Kriegsende ist geprägt von Hunger und Kälte. Die Mutter ist krank, der Vater kommt traumatisiert aus dem Krieg. In Düsseldorf steht die Familie vor dem Nichts, übernachtet zunächst auf Bänken in der Bahnhofshalle und wird später in einem ehemaligen Bunker und einer Kaserne untergebracht. Die elfjährige Marianne muss sehr viel allein organisieren. Ohne sie hätte es die Familie wohl nicht geschafft.
Marianne erhält die Chance, in der städtischen Handelsschule in Düsseldorf eine Ausbildung zur Außenhandelskauffrau zu machen. Mit 16 Jahren zieht sie von Zuhause aus und mit 18 Jahren bekommt sie Zwillingstöchter.
Ende der 50er Jahre lernt Marianne Blasberg das Tischtennisspielen in einer Düsseldorfer Gaststätte. Die 90-Jährige ist 40-fache Deutsche Meisterin, 18-fache Europameisterin und mehrfache Weltmeisterin im Tischtennis (Senioren). Marianne Blasberg lebt in Düsseldorf.