Futter, Tierarztkosten, Versicherungen, Steuern – ein Haustier ist teuer. Das bekommen vor allem Menschen zu spüren, die kaum oder keine Einkünfte haben. Die grundlegenden Bedürfnisse ihrer Haustiere können sie von der staatlichen Unterstützung kaum abdecken. Ihre geliebten Tiere abzugeben, kommt für die meisten in dieser Situation aber auch nicht in Frage. Denn die Tiere sind oft ihre emotionale Stütze.
Für solche Menschen hat Tierärztin Dr. Katrin Wontorra vor zwei Jahren in Mettmann das „Zentrum für Tier und Mensch“ gegründet. Hier behandelt sie einmal pro Woche Tiere von bedürftigen Tierhaltern kostenfrei. Eine Hilfe, die für viele eine immense Erleichterung darstellt.
Wontorra, die diese Praxis neben ihrer regulären Tierarzttätigkeit betreibt, erzählt, dass die Nachfragen nach der kostenfreien Behandlung steigen, denn bei immer mehr Menschen reicht das Geld nicht aus. Weil die Bundestierärztekammer vorschreibt, dass Tierärzte in Deutschland nicht kostenlos behandeln dürfen, hat die Tierärztin eine gemeinnützige Gesellschaft gegründet, die „Tierarztpraxis ohne Grenzen“, welche Spenden sammelt und die gesetzlichen Mindestsätze für die Behandlung übernimmt.
Bewegt vom Schicksal ihrer Kunden hat Dr. Katrin Wontorra vor etwa einem Jahr zusätzlich zur sozialen Tierarztpraxis auch noch eine Tiertafel in Mettmann gegründet, bei der sich bedürftige Tierhalter einmal im Monat kostenfrei mit Tierfutter eindecken können.
Autor: Stefan Servos
- Sendehinweis: Tiere suchen ein Zuhause | 5. November 2023, 17.50 - 18.45 Uhr
Kommentare zum Thema
Die Tierarztkosten ist ja auch enorm gestiegen. Hinzu kommt Mieten die sich kaum noch jemand leisten kann. Geschweige die immer höheren Lebensmittelkosten. Solche Angebote von den Tierärzten sollte es überall geben. Wie viele Rentner und auch Menschen die noch am Arbeiten sind,sind von der Armut betroffen.. Und dann wird sich gewundert, warum die Tierheime aus allen Nähten platzen... Viele haben kaum noch Geld um sich selber zu versorgen... Hut ab ,vor dieser Tierärztin aus Mettmann,die das möglich macht, das viele dort ihre Tiere behalten können.. So traurig was hier in Deutschland passiert. In einem Land wo der Staat genug Geld hat... Auch alle die sich Ehrenamtlich für die Tiere einsetzen und alles aus der eigenen Tasche bezahlen müssen, sollten Umgehend Unterstützung bekommen. Aber auch da wird einfach weggeschaut.. Die machen machen das schon irgendwie... Traurig, traurig Danke an die Tierärztin die sich dort so einsetzt.
Jedes gekaufte „Haustier“ nimmt einem sehnsüchtig wartenden Tier aus einem Tierheim die Chance auf ein neues Zuhause. Einzig der Charakter eines sogenannten Haustiers sollte über eine Freundschaft zwischen Mensch und Tier entscheiden, nicht sein Aussehen, seine Fellfarbe oder ein bestimmter Rassename. In jedem Fall ist die Adoption eines Tieres aus dem Tierheim oder seriösen Tierschutz die beste Entscheidung. Hier gilt es, sich vor jeder Adoption ausführlich über die Tierart und deren Ansprüche zu informieren. Denn man möchte seinem zukünftigen tierischen Mitbewohner gerecht werden und ihm ein schönes neues Zuhause bieten.
Es gibt auch heute noch Vorbilder. Großartige Frau, diese Tierärztin! Mir tun die Menschen sehr leid, die Angst haben müssen, sich ihre Tiere nicht mehr " leisten" zu können!