Streunerkatzen leben dort, wo Menschen selten hinkommen: auf verlassenen Industrieanlagen, in verwilderten Gärten oder in Wäldern am Stadtrand. Nicht selten sind diese Tiere verletzt, krank oder halbverhungert. Ihre Zahl geht in die Millionen. Das Problem: Die Wildlinge vermehren sich unkontrolliert untereinander, aber auch mit unkastrierten Hauskatzen. Umso wichtiger ist es, dass Katzenhalter ihre Freigänger kastrieren lassen. Viele Städte und Gemeinden haben aus diesem Grund eine Kastrationspflicht für Katzen eingeführt.
Die Tierheime sind voll, und Katzen, die in der Wildnis aufgewachsen sind, lassen sich meistens nicht mehr an den Menschen gewöhnen. In Marl wurde daher vom örtlichen Tierheim das Projekt „Streunerkatzen Marl“ ins Leben gerufen. Ehrenamtlerinnen wie Conny Lehmann und Sabine Holle fahren dafür nach Feierabend raus und versuchen so viele Wildlinge wie möglich zu fangen und kastrieren zu lassen, um sie anschließend wieder an den betreuten Futterstellen auszusetzen.
Ausnahme sind die Kitten. Da diese an den Menschen gewöhnt werden können, gehen sie in die Vermittlung. Aber wegen der überfüllten Tierheime ist das ohne private Pflegestellen nicht möglich, sagt Phillip Weffers, Tierheimleiter in Marl. Und so kämpfen Tierheim-Mitarbeiter und Ehrenamtler jeden Tag dafür, dass das Leid der verwilderten Katzen ein bisschen weniger wird.
- Sendehinweis: Tiere suchen ein Zuhause | 12. November 2023, 18.00 - 18.45 Uhr
Autor: Stefan Servos
Kommentare zum Thema
Schätzungsweise zwei Millionen heimatlose Katzen streifen durch Deutschlands Parks, Parkhäuser, Hinterhöfe und Gartenanlagen – doch die domestizierten Tiere sind für ein Leben in der Natur nicht gerüstet und sterben ohne menschliche Fürsorge oft frühzeitig und oftmals qualvoll. Vor diesem Hintergrund wird deutlich, dass Katzen weiteren Schutz durch uns Menschen brauchen und Katzenhalter:innen zusätzlich gesetzlich durch eine Kastrationspflicht sowie eine Registrierungspflicht in die Verantwortung genommen werden müssen.
Ich muss leider dem vorherigen Kommentator zustimmen. Bei allem Wohlwollen für das grosse und engagierte Tun der Tierheime und deren Mitarbeiter sollt es keine zu hohen Hürden für eine Vermittlung der Tiere geben.
Leider hocken die meisten Tierheime eher auf ihren Tieren.Man bekommt z.B.keins wenn man älter ist oder an einer Strasse wohnt.(Katze) Aber auf jedem Bauernhof bekommt man eine Katze-nur aus einem Tierheim darf man keine retten.Mir erscheint das nicht logisch.
Dann wurden wohl die Anforderungen nicht erfüllt. Den Tieren soll es im neuen Zuhause gut gehen und nicht aus dem Regen in die Traufe. Es stimmt jedoch das es teilweise hohe Hürden in deutschen Tierheimen gibt, falls es bei einem nicht klappt, gibt es dafür noch genug andere.
Dann holen Sie sich doch eine Katze vom Bauernhof. Damit retten Sie auch ein Tier, das sonst vielleicht nicht überlebt. Es macht schon Sinn, dass seitens der Tierheime genau geprüft wird, wohin ein Tier vermittelt wird. Wenn Sie an einer belebten Straße wohnen, muss die Katze eben im Haus bleiben. Dann auf jeden Fall 2 Katzen holen. Es ist auch nicht grundsätzlich richtig, dass "ältere" Menschen kein Tier bekommen. Die Frage ist nur: Was wird aus dem Tier, wenn es durch Krankheit oder Tod des Besitzers zurückbleibt? Also, erstmal gut überlegen, ob man einem Tier (Hund oder Katze) langfristig gerecht werden kann!
Ältere oder kranke Katze, die kein Freigänger ist, sollte aber möglich ist. Die Tierheime wollen ja, dass es den Tieren gut geht. Ich würde mich an ihrer Stelle vielleicht auch als Pflegestelle, Katzenkrauler, Hundeausführer zur Verfügung stellen. Ich finde da sind noch viele Optionen offen.