Herman Brood war ein Multitalent, dessen musikalische Gabe zu Hause gefördert wurde. Als Teenager hatte er Klavierunterricht und sammelte mit 17 erste Banderfahrungen mit The Moan. Nach einem Abstecher an der Akademie für Bildende Künste in Arnheim wurde er Bluespianist und spielte unter anderem bei der niederländischen Bluesband Cuby And The Blizzards. Am Klavier begleitete Brood auch Legenden wie Van Morrison und John Mayall.
1976 gründete er mit Herman Brood & His Wild Romance seine erste eigene Band, mit der er einige Jahre auftrat. Die Alben der Band waren recht erfolgreich und machten Brood auch in Deutschland und Frankreich bekannt. Singles wie "Saturday Night" waren ziemliche Dauerbrenner, der Song schaffte es sogar in die US-Charts. Brood trat auch als Schauspieler in Erscheinung, unter anderem mit seiner engen Freundin Nina Hagen in dem Film "Cha Cha" (1979). Obwohl er Achtungserfolge feierte, schaffte Brood nie den richtigen internationalen Durchbruch.
Ende der 1980er Jahre nahm er mit Clarence Clemons von Bruce Springsteens E-Street Band das Album "Freeze" auf, doch auch dieses Werk hatte nicht den von Brood erhofften Erfolg. So verfolgte er neben der Musik und der Schauspielerei auch weiter seine Karriere als Maler, Autor und Zeichner schuf unter anderem über 5000 Bilder. All das, obwohl Brood jahrzehntelang unter Alkohol- und Drogensucht litt. Er musste sich mehrmals entgiften lassen, da sein Körper von dem übermäßigen Konsum völlig ausgezehrt war. 2001 nahm sich Brood das Leben. Seine Version des Lieds "My Way" von Frank Sinatra wurde bei seiner Beerdigung gespielt und erreichte nach seinem Tod Platz 1 der niederländischen Charts. Im legendären Club Paradiso in Amsterdam fand 2001 ihm zu Ehren ein Konzert statt, bei dem auch Nina Hagen auftrat.