Die Gründungsmitglieder Paul Kantner (verstorben 2016) und Marty Balin (verstorben 2018) wühlten sich beherzt in ihre Gitarrenarbeit. Und Grace Slick hatte ihre Alkoholprobleme seinerzeit noch so im Griff, dass sie ihre Kreativität in eine energiegeladene Bühnenpräsenz umsetzen konnte.
Bei dem Konzert, das Jefferson Starship 1978 im CCH in Hamburg gaben, spielten sie Songs von ihren Erfolgsalben „Dragon Fly“ und „Red Octopus“. „Ride The Tiger“ stand genauso auf der Setlist wie „Fast Buck Freddie“ und die Hits aus dem drogenumflirrten Hedonismus der späten 1960er-Jahre, namentlich „White Rabbit“ und natürlich „Somebody To Love“. Auffällig bei dem besagten Hamburger Konzert aus dem Jahr 1978: So sehr sich Jefferson Starship künstlerisch auf einer Linie bewegten, so wenig standen sie beim Live-Auftritt in einer Reihe. Sängerin Grace Slick gab den Part der exzentrischen Frontfrau perfekt, ging ein ums andere Mal an den Bühnenrand und sprang häufig im Kameragraben rum. Und suchte auch dort mit ihrer kraftvollen, bei Bedarf auch schneidigen Stimme den direkten Kontakt zu den Fans.