Weil die Woodstock Music & Art Fair im August 1969 nicht nur das berühmteste Rock-Festival aller Zeiten ist, sondern bis heute als die Mutter aller Festivals gilt. An Woodstock müssen sich seitdem alle anderen Veranstaltungen dieser Art messen lassen. Und obwohl es vorher und nachher Hunderte anderer Festivals gab, ist nur Woodstock zu einem Mythos geworden.
In dem Dokumentarfilm "Woodstock – Wie der Mythos entstand" erzählen Woodstock-Veteranen, was zu diesem Mythos beigetragen hat. Zu Wort kommen die drei noch lebenden Organisatoren des Festivals: Michael Lang, Artie Kornfeld und Joel Rosenman. Außerdem äußern sich Mitarbeiter der Veranstalter, Fotografen, Musiker, Bewohner des Örtchens Bethel im US-Staat New York, wo das Festival stattfand, und einfache Besucher. Ganz wesentlich hat auch der Oscar-prämierte Dokumentarfilm "Woodstock" von Michael Wadleigh zur Legende von Woodstock beigetragen. Deshalb kommen neben dem Regisseur auch andere am Film Beteiligte zu Wort. Erstmals äußern sich Arnold Skolnick, der Designer des berühmten Woodstock-Posters, und Sam Yasgur, der Sohn von Max Yasgur, auf dessen Land das Festival stattfand, vor einer Kamera.
Mit etwa 450.000 Besuchern war Woodstock das größte Treffen der amerikanischen Gegenkultur und gleichzeitig der Höhepunkt der Hippie-Bewegung der 60er Jahre. Da die Veranstalter mit wesentlich weniger Besuchern gerechnet hatten, entwickelte sich das Festival schon vor seinem Beginn zu einem organisatorischen Alptraum. Der Verkehr brach völlig zusammen, die Verpflegung der Menge war problematisch, an zwei von drei Tagen regnete es zum Teil stundenlang. Und trotzdem gibt es aus Woodstock keine Berichte über Gewalt. Trotz der chaotischen Umstände waren lediglich drei Tote zu beklagen (ein Unfall- und zwei Drogentote).
Aus den Erzählungen der Menschen, die Woodstock selbst erlebt haben, wird nach 90 Minuten deutlich, was an diesem Festival so besonders war und warum es zu einem Mythos wurde. Ergänzt werden die Geschichten der Teilnehmer durch Amateurfilm-Material vom Festival und durch Fotos von vier Fotografen, die Woodstock alle aus sehr persönlichen Blickwinkeln gesehen haben. Auch wenn im Film viel Musik zu hören ist, geht es in "Woodstock – Wie der Mythos entstand" weniger um die Musik als um die persönlichen Geschichten derer, die dabei waren.