Doom Metal aus den USA

Yob

Vier Tracks, über eine Stunde Spielzeit. Wenn Yob auf ihren Alben mit ihrer Version von Doom Metal loslegen, lassen sie sich auf keinen Fall stressen. Mit Eingängigkeit hat die Band aus Oregon nichts am Hut, mit erhabenen Doom-Walzen und ausführlichem Wandeln auf den Pfaden der Dunkelheit dagegen jede Menge.

Mit Mike Scheidt kann man über vieles reden. Sogar übers Wetter. Und das auch noch mit Erkenntnisgewinn. Denn das Wetter in Oregon, der Heimat von Yob, ist zweifellos eine Inspirationsquelle für das Dunkle und Mürrische im Sound der Band. „Im Großteil des Jahres ist es nass, kalt, es gibt viele dunkle Wolken“, sagt Mike Scheidt, einzig verbliebenes Mitglied aus der Urformation der 1996 gegründeten Band. „Das Wetter weist auf das Feedback der Doom-Gitarren hin!“

Yob spielen, unter anderem auf ihrem Album „The Illusion Of Motion“, epischen, oft dronig-langsamen Doom Metal, in den sich beizeiten dröhnende Riffs fräsen. Monumente der Finsternis sind fest in der DNA der Band verankert. Yob müssen in ihrer Musik nicht zwingend ins Helle; ein schwacher Schimmer eines Lichts in der Ferne reicht ihnen vollkommen. Die Musiker wandeln gut und gerne auf den Pfaden der Dunkelheit. Mal mit nachgerade sanftem Gesang, mal mit bedrohlich wirkenden Growls. Eines ist Mike Scheidt dabei ganz wichtig: „Lautstärke um der Lautstärke willen kommt in unserer Musik nicht vor, sie ist immer bewusst gewählt“. Yob arbeiten, so auch in dem strammen 13-Minüter „Adrift In The Ocean“, mit der Dynamik zwischen den Extremen.