Indie-Rock aus Deutschland

Trixsi

Der „ehrliche Arbeiter-Rock, gespielt von kriminellen Faulenzern“ haut rein. Das Quintett Trixsi aus Hamburg ist eine Art Supergroup deutschsprachigen Indie-Rocks: Typen von Herrenmagazin, Jupiter Jones, Love A, Findus und Shatten. Es geht in dieser „Zusammenrottung Hamburger Gewohnheitstrinker“ (Selbstbezeichnung) hier und da eher im Pixies- und Weezer-Midtempo zu Werke.

Ein bisschen Schrägness, die dem Wunsch aller nach Abhebung vom gesamtdeutschen Einheitsgitarrenpopbrei die Hand reicht, blitzt auf – und doch kracht es häufig, wenn sich ein flotter Punkklopper dazwischen schmuggelt. Darüber kräht und bellt stets Jörkk Mechenbiers Stimme seine kritisch/humoristische Alltagsbewältigung in einem Deutschland voller Igel. Ihr 2020 erschienenes Debütalbums „Frau Gott“ stieg gar in die deutschen Album-Charts ein. Live sind Trixsi erst recht beeindruckend – tosend, garagig, mit augenfälligem Abstand zu sich selbst, völlig ohne Mackertum.

Zwischen stumpfem Alltag und prätentiöser Trennschärfe stolpern sie gegen die Eintönigkeit. Und während sie immer noch ein wenig überrascht ins Licht blinzeln, altgedient und mittel-jung, semi belastet vom Sein und vom Nichts, riecht es nach verschwitzten Umarmungen und nonchalantem Widerstand.

Und wenn das Kichern über die eigene, unausweichliche Lächerlichkeit den Teppich ausrollt, für den Moment wenn der Passant dem Pantomimen ein Bein stellt, dann ist Trixsi. Hinreißend.