Rau, ungehobelt und polternd. Und wenn überhaupt, dann ist er aus eher gröberem Holz geschnitzt. So ist der Hardcore, der von der amerikanischen Ostküste kommt. Sagt einer, der es wissen muss. Weil er schon seit mehr als 30 Jahren dabei ist und dabei den Ostküsten-Hardcore-Sound entscheidend mitgeprägt hat. Lou Koller ist Gründungsmitglied von Sick Of It All, und er ist seit 1986 Sänger der Band. Eine weitere Konstante im Kosmos von Sick Of It All: Lous Bruder Pete, der zuverlässig die Gitarrensaiten zum Glühen bringt.
Darin Motörhead nicht unähnlich, ziehen Sick Of It All ihren Stiefel seit ihrem Debütalbum „Blood, Sweat And No Tears“ aus dem Jahr 1989 unbeirrt durch. Ihren Stil behalten sie konsequent bei, Soundvariationen sind nicht vorgesehen, agiert wird dabei auf gleichbleibendem Niveau. Sick of It All spielen heftigen, mitunter brachialen Hardcore und achten bei aller Intensität und Dringlichkeit des Sounds seit eh und je auch auf ihre Texte. Die drehen sich auf „Wake The Sleeping Dragon“, ihrem Album von 2018, unter anderem gesellschaftskritisch um Rassismus („Robert Mose Was A Racist“) und um die unschönen Aspekte des Internets („Self Important Shithead“). Humor haben Sick Of It All übrigens auch. Wie lautet doch ein weiterer Songtitel von „Wake The Sleeping Dragon“? So: „Beef Between Vegans“.