Wunderkinder gibt es immer wieder – und der gebürtige Kanadier Jordan Cook ist sicherlich ein Mensch, dem man dieses Prädikat getrost verpassen kann. Mit gerade mal 15 Jahren trat er 2012 beim „Montreux Jazz Festival“ auf, begeisterte Fans und Kritiker gleichermaßen, hat seitdem einen Lauf und sich selbst in der Bluesrock-Szene einen Namen gemacht.
Mal solo, mal mit Band, spielt Jordan Cook alias Reignwolf seine Gitarre nicht nur, er bearbeitet sie. Und geht bei Bedarf auch in den Clinch mit seinem Lieblingsinstrument. Griffbrett-Flitzerei beherrscht Reignwolf ohnehin aus dem Effeff, und er führt in Songs wie „Black & Red“, „Electric Love“ und „Keeper“ knurrige, knarzende und nicht selten laute Zwiegespräche mit seiner Gitarre. Mit seinem urgewaltigen und kompromisslosen Spiel katapultiert Reignwolf sein Publikum in den Riff-Himmel, er bearbeitet seine Gitarre mit Zunge, Zähnen und hin und wieder auch hinter dem Rücken. Weil er all das, darin Jimi Hendrix nicht unähnlich, eben kann.
Inspiriert vom Musikgeschmack seiner Eltern, wuchs Reignwolf mit den Platten von Blues-Größen wie Muddy Waters und Howlin’ Wolf auf und war auch begeistert von Black Sabbath und den Pixies. Für die letztgenannten Bands gab er ebenso schon den Support wie für den Wu-Tang Clan, und wenn es überhaupt ein klitzekleines Manko in der Karriere von Reignwolf gibt, dann das hier: Bisher hat der Musiker, der Bluesrock so gekonnt wie besessen in eine neue Dimension schubst, mit „Hear Me Out“ erst ein Album veröffentlicht.