Peter Allen Greenbaum, der den größten Teil seiner Karriere als Peter Green auftrat, wurde kurz nach dem Krieg in eine jüdische Familie in London geboren. Er lernte die ersten Gitarrenakkorde von seinem älteren Bruder Michael und wurde schon mit 11 Autodidakt. Mit 15 spielte er in den ersten Bands und coverte Rock'n'Roll-Standards und aktuelle Charthits, später Rhythm and Blues. 1965 spielte Green Leadgitarre bei Peter Barden, wo er Mick Fleetwood kennenlernte. 1966 gründete er die Soulband Shotgun Express, bei der auch Rod Stewart dabei war. Green verließ die Band schon nach kurzer Zeit, um nach Eric Claptons Weggang bei John Mayalls & The Bluesbreakers einzusteigen.
Green beherrschte harmonische Feedbacks auf seiner Gibson Les Paul wie kaum ein anderer, er entwickelte einen sehr eigenen souligen Stil, mit starkem Fokus auf Moll-Tonarten. Beim Solieren war ihm nicht atemberaubendes Tempo wichtig, sondern das Vermitteln von Emotionen. Greens Können sprach sich schnell herum, er wurde nach Clapton als der neue britische Gitarrenheld gehandelt und bekam den Beinamen "The Green God". 1967 gründete er seine eigene Bluesband, mit Mick Fleetwood an den Drums und Jeremy Spencer an der Rhythmusgitarre: Peter Green's Fleetwood Mac featuring Jeremy Spencer. Am Bass war zunächst Bob Brunning, später John McVie. Die Band wurde schnell bekannt, Greens "Black Magic Woman" wurde 1968 ein Hit, das Instrumental "Albatross" wurde 1969 sogar die Nummer eins der britischen Charts.
Bald hinterließen die Drogen ihre Spuren, vor allem LSD. Greens Wesen änderte sich, und laut einigen Zeitzeugen war der "tipping point" erreicht, nachdem Green an einer Party in der Münchner Kommune von Rainer Langhans und Uschi Obermaier teilgenommen hatte. Kurz darauf verließ er Fleetwood Mac. Er trat noch einige Jahre auf, aber 1973 war sein Zustand so schlecht, dass er in psychiatrische Behandlung musste. Green war in einem Trancezustand und litt unter Schizophrenie. Er zog zur Familie seines Bruders, die ihn gemeinsam mit der Mutter wieder aufbaute. 1979 hatte Green wieder erste Auftritte und trat in den Folgejahren in verschiedenen Formationen auf, darunter die Peter Green Splinter Group oder Peter Green & Friends. 1998 wurde er in die Rock'n'Roll Hall of Fame aufgenommen. 2009 erschien die BBC-Doku "Peter Green: Man of the World". Am 25. Februar 2020 fand ein Konzert zu Greens Ehren im Londoner Palladium statt. Fünf Monate später starb er.