Folk und der klassische Songwriter-Kanon waren stets seine Begleiter, aber neben Bob Dylan, Neil Young und Leonard Cohen besteht sein größter Einfluss aus den eigenen Erfahrungen auf den Straßen der Welt. Seine Jugend ist geprägt durch emotionale Ruhelosigkeit, durch Umbrüche, aber auch durch das harte Leben in London.
Seine sehr urbane, im Blues wurzelnden Folk-Musik hat nichts mit oft recht musikalisch einfältigen Folk-Grundrezepten gemein. L.A. Salami’s Songs sind vielmehr ideenreich, haben Kanten und Risse, verhandeln auch textlich relevante Themen und sparen nicht mit Kritik an den sozialen Umständen. Ob es da um den Brexit, um Gentrifizierung oder Terrorismus und seine Ursprünge geht: jeder Stein wird umgedreht. Und jede Zeile, jeder Vers zeugen hörbar von großem poetischen Talent und moralisch integerem Herzen. Das ungewöhnliche Gitarrenspiel des Autodidakten tut sein Übriges: hier ist ein Künstler am Werk, der mit vorgegeben Genregrenzen nicht zu fassen ist. Der Brite mit nigerianischen Wurzeln lässt Punk, Hip Hop und Techno zu - seine Musik bleibt aber immer handgemacht.