Sie hat ein paar der ganz Großen der Musikwelt schon ganz früh erlebt. Und war an Prominenz schon gewöhnt, bevor sie überhaupt wusste, was „prominent sein“ bedeutet. Judith Hill ist nämlich in einem Zuhause aufgewachsen, in dem die Eltern als Musiker ihr Geld verdienten. Hills Mutter Michiko ist Pianistin, ihr Vater Robert Bassist. Zusammengespielt haben sie unter anderem mit Bob Dylan, Wayne Shorter und Chaka Khan. Berühmtheiten gingen bei den Hills ein und aus – um zu proben, um Musik aufzunehmen und um das ein oder andere Schwätzchen zu halten. Was, so erinnert sich Judith Hill, Segen und Fluch zugleich war. Zu einem, weil immer hübsch was los war. Und zum anderen, weil es so etwas wie ein Familienleben eher selten gab.
Mittlerweile versteht Judith Hill die Lebensweise ihrer Eltern deutlich besser. Weil sie selbst auf Bühnen steht, weltweit tourt und weiß, wie es sich anfühlt, im ganz großen Rampenlicht zu performen. Einem großen Publikum wurde Judith Hill bekannt, als sie 2009 auf der Trauerfeier für Michael Jackson dessen „Heal The World“ sang. Kundig unterwegs mit Soul, Funk und Rhythm & Blues war es Prince, der 2015 mit „Back In Time“ das Debütalbum von Hill co-produzierte – und von 2014 bis zu seinem Tod 2016 war es die Sängerin, die Prince’ Lebensgefährtin war.
Als Soulsängerin und Songwriterin kann Judith Hill schmettern, säuseln, klagen, und sie hat nicht nur die Stimme, sondern auch die körperliche Präsenz, um Bühnen mit Leben und Energie zu füllen. Die Live-Band von Judith Hill ist übrigens ein strahlendes Beispiel für ein wahrlich generationenübergreifendes Projekt und eine besondere Form der Familienbande: Keyboard spielt ihre Mutter Michiko Hill, Bassspieler ist ihr Vater Robert „Peewee“ Hill. Warum? Na, weil beide bis heute nicht nur fest mit ihrer Tochter, sondern auch mit Black Music verbunden sind.