Man kann getrost davon ausgehen, dass John Fairhurst keine Fan-Artikel der britischen Königsfamilie besitzt. Porzellanteller mit dem Konterfei von Queen Elizabeth II., Kaffeetassen mit dem Aufdruck von Prinz Harrys Gesicht, T-Shirts mit einem Foto der Royal Family? Sind zu Hause bei dem englischen Bluesrock-Gitarristen eher nicht vorrätig. Warum? Weil er die britische Monarchie und die Windsors eher kritisch bis ablehnend betrachtet.
Übersetzt in einen Song, klingt das bei John Fairhurst so: „Fuck the royal family / there is no democracy“. Zu finden sind diese Textzeilen in dem Opener und Titelstück seines 2019er-Albums. Damit ist klar: Der Bluesrock-Gitarrist ist nicht einverstanden mit den bestehenden Verhältnissen in seinem Heimatland. Und dem Brexit und dessen Gestaltung seitens der Politik kann er auch nichts abgewinnen.
John Fairhurst kanalisiert sein Nichteinverstandensein in seiner Musik. Mit einem wachen Auge auf Gesellschaft und Politik interpretiert er seine Version von Bluesrock knarzig, knurrig und geerdet. Songs wie „Blood & Fire“ und „Lies And A.45“ klingen wütend, sein Stück „Hungry Wolf“ ist ein dringlicher Stampfer. John Fairhurst spendiert Bluesrock eine ganz spezielle Protestnote – und pumpt so neue Impulse in ein traditionelles Genre.