Diesem schmalen, weißen, aus Boston kommenden Kerl mag man die Explosivität und Urwüchsigkeit, die scheppernde Energie, die seine Musik transportiert, kaum zutrauen. Doch er ist ein Künstler, der die kleinen und die großen, die privaten und universellen Tragödien im einen Moment in Lieder wie aus Bronze zu gießen vermag, um sie im nächsten in Songs aus Samt zu betten.
Kein Wunder, hat er doch bei den Besten gelernt: Schon als Kind hörte Jesse im örtlichen Oldies-Radiosender Songs der Drifters, der Shirelles oder von Sam Cooke. Doo Wop, Motown und R'n'B wurden sein Ding, und er nahm als Jugendlicher erste eigene Songs auf Kassette auf. Erst mit 18 lernte er Gitarre und begann ein Jahr später seine Musikerkarriere. Als Kunststudent sang er dann auch in diversen Formationen und brachte 2008 sein erstes eigenes Album heraus. Später tourte er mit Soulgrößen wie Al Green, Solomon Burke, Etta James und vielen anderen.