Die erste Person Singular ist meistens weit entfernt. Und doch weben die Hamburger innige Balladen und sehnsüchtige Liebeslieder in ihren bunten musikalischen Teppich. Mehr Vielfalt als auf ihrem fünften Album „Haiku Ambulanz“ war nie. Mittlerweile auf eine zweiköpfige Kernbesetzung (Nils Koppruch und Andreas Voss) mit wechselnden Gästen geschrumpft, verstehen es Fink, durch spielerische Energie und Freude am unbedarften Experiment, ihren karg-knarzigen Kosmos zu erweitern.
Reggae-Bassläufe kreuzen sich mit asthmatischen Mundharmonikas, Mariachi-Trompeten vereinen sich mit holpernden Drumloops. Django-Reinhard-Gitarren gehen Hand in Hand mit klappernden Folk-Banjos, und Jazzgrooves wechseln sich mit luftigen Beatnummern ab. All das nach wie vor auf der instrumentalen Basis der Folkmusic, auf Banjos, Pedalsteel- und Bottleneck-Gitarren. Das stolpert stolz nach vorne, durch alle Häfen und Kaschemmen dieser Erde, das strotzt vor doppeldeutiger Textpoesie. Die vielleicht originellste Band Deutschlands.