Frank Buchholz, Heinz-Dieter Fröse und  Björn Freitag.

„Lecker an Bord“ – die kulinarische Sommerreise 2021

Kulinarische Schätze rund um Mondorf

Stand: 29.05.2024, 16:07 Uhr

Die zweite Etappe der Schlemmerreise entlang des Rheins beginnt mit einem Schock: Die unaone hat einen Getriebeschaden und kommt ohne fremde Hilfe nicht mehr vom Fleck. Doch Schlepper „Doris“ bringt das Hausboot und die drei Freunde erstmal in den nächsten Hafen nach Mondorf. Dort geht es für die Köche mit den E-Bikes an Land weiter, um regionale Produkte zu entdecken und abends wenigstens mit einem guten Essen den „Pannen“-Tag zu beenden.


Björn fährt zurück durchs Siebengebirge nach Königswinter. Hier darf er Bio-Winzer Kay Thiel bei seiner Arbeit in den Weinbergen unterstützen. In Rösberg trifft Frank unterdessen die Ziegenhof-Betreiberin Ilona Kuhnen. Sie hat sich ihren Jugendtraum vom Landleben mit Tieren erfüllt. Frank kann in der Käserei mit Ilona an einer neuen Frischkäsevariante feilen.

Später besucht Björn Gabriele Rengel-Schneider und ihren Mann Volker. Das Paar hat sich in einem alten Arbeitergarten am Heider Bergsee eine Oase erschaffen. Björn freut sich bei der Ernte besonders über die Dicken Bohnen. Franks letzte Station ist der im südlichen Bonn gelegene Leyenhof. Helgo Schmidt führt Frank durch den Bio-Betrieb und versucht Frank für ungewöhnliche Gewächse zu begeistern.

Seltene Zutaten und kuschelige Tiere

Auch eine Panne kann der Lecker an Bord-Crew nicht die Laune verderben. Während Skipper Heinz-Dieter Fröse auf der unaone auf das Ersatzteil wartet, machen sich die beiden Köche auf den Weg, die Umgebung rund um Mondorf zu erkunden.

Skipper Heinz Dieter Fröse, Björn Freitag und Frank Buchholz an Bord.

Heute ist ein Veggie-Tag geplant. Frank Buchholz und Björn Freitag sind schon gespannt, welche Zutaten sie heute erbeuten werden, um dann an Bord der unaone etwas Leckeres daraus zu kreieren.

Heute ist ein Veggie-Tag geplant. Frank Buchholz und Björn Freitag sind schon gespannt, welche Zutaten sie heute erbeuten werden, um dann an Bord der unaone etwas Leckeres daraus zu kreieren.

Die Zutaten für ihr Abendessen besorgen die beiden Spitzenköche im Umkreis von 15 km um die Anlegestelle im Yachthafen Niederkassel-Mondorf. Ihr Anspruch wie immer: saisonal, regional, von Hand gemacht.

Björn fährt mit seinem E-Bike wieder ein Stück rheinabwärts, zurück ins Siebengebirge. Sein Ziel ist ein Weinberg - das sogenannte „Pfaffenröttchen.
Im Siebengebirge gibt es insgesamt nur vier Winzer: drei alteingesessene Betriebe, deren Tradition teils bis ins 17. Jahrhundert zurückreichen. Und Kay-Markus Thiel. Er ist der erste Bio-Winzer im Siebengebirge und bewirtschaftet den Weinberg seit 2015. Die Weinreben wachsen an Steilhängen und können auch nur von Hand bestellt werden kann. Ein Knochenjob. Der sich aber lohnt: Auf lehmigem Boden und von der Sonne verwöhnt gedeihen seine Weinstöcke prächtig.

Die Weinbergfläche bei Niederdollendorf hat eine alte Weinbautradition und gehörte einst zum Weingut des Zisterzienser Klosters Heisterbach. Früher, erzählt der Bio-Winzer, wurde der Weinbau am Mittelrhein oft belächelt. Doch mittlerweile werden die Weine von hier von Kennern geschätzt – vor allem der Riesling. Nachdem Björn in den steilen Weinhängen beim Entblättern der Rebstöcke geholfen hat, darf er als Entlohnung auch eine Flasche Riesling und einen Sekt miteinpacken.

Frank ist unterdessen auf dem Weg ins kleine Örtchen Rösberg, einem Ortsteil der Stadt Bornheim. Hier hat sich Ilona Kuhnen mit ihrem Ziegenhof Rösberg einen Lebenstraum erfüllt. Schon als Kind wollte sie Landwirtin werden und dieses Ziel hat sie verwirklicht. Seit 2008 betreibt sie jetzt schon mit viel Freude und Leidenschaft ihren Ziegenhof. Dass auch die Ziegen sich hier wohlfühlen, bekommt Frank am eigenen Leib zu spüren. Ilonas Ziegen kuscheln nicht nur gerne, sondern sie verwöhnen den Koch auch mit einer kleinen Rückenmassage …

Auf dem Hof gibt es auch eine kleine Käsemanufaktur. Ob Frischkäse, Camembert oder Feta - hier ist wirklich alles von Ilona Hand gemacht. Bei der Käseherstellung ist exaktes Arbeiten gefragt, da gibt es keinen Spielraum von zwei Grad mehr oder weniger, erzählt Ilona. Alle Produkte bestehen zu 100% aus Ziegenmilch und Lab und eignen sich gut für Allergiker oder Menschen mit einer Histamin-Unverträglichkeit.
Für eine neue Frischkäse-Variation pflücken Ilona und Frank im Garten frischen Rosmarin. Dazu kommt Orangenabrieb. Von der Neu-Kreation nimmt der Koch eine schöne Portion mit für das Essen an Bord.

Björn Freitag ist mittlerweile auf der Suche nach frischem Gemüse. Und wird in der Nähe von Brühl fündig.
In einer alten Bergarbeitersiedlung am Heider Bergsee bewirtschaften Gabriele und Volker Rengel-Schneider einen der ehemaligen Arbeitergärten. Es ist eine liebevoll arrangierte Parzelle voller Gemüsesorten, Kräuter, essbarer Blüten und Beerensträucher. Das Ehepaar findet hier in ihrem Garten Erfüllung und einen Ausgleich zu ihren Bürojobs. Die beiden träumen davon, sich in absehbarer Zeit den Traum von einem eigenen kleinen Selbstversorgerhof zu erfüllen, mit einer bunten Auswahl von Gemüse und einigen Schweinen. Der Garten ist auch sowas wie ihr Experimentierfeld auf dem Weg dorthin.

Und dass es hier wächst und gedeiht, davon kann sich Björn Freitag selbst überzeugen. Bereits am Eingang der Parzelle entdeckt er eine Mitnahmekiste mit Ernteüberschüssen. Der Koch schnappt sich daraus eine Zucchini. Aus dem Gewächshaus darf er sich noch eine Aubergine und dunkles Basilikum ernten. Auch an den Dicken Bohnen und den reifen Himbeere kommt Björn nicht vorbei … Eine gute Beute für ein üppiges Veggie-Essen an Bord der unaone. 

Franks letztes Ziel liegt in Bonn-Friesdorf. Hier hofft er, noch besondere Zutaten für das vegetarische Dinner zu erbeuten. Und er wird nicht enttäuscht. Auf dem Leyenhof trifft er Helgo Schmidt, der den Hof vor 30 Jahren mitgegründet hat. Helgo und sein Team bauen auf dem Bio-Hof Salate, Kräuter und allerlei Gemüsesorten an. Eine "Spezialität" sind alte, in Vergessenheit geratene Gemüse. Mit ihrem Foodtruck haben sie auch einen Weg gefunden, die unbekannteren Sorten den Menschen in der Region schmackhaft zu machen.
Frank Buchholz erbeutet Paprika, gestreifte Aubergine und Catalogna - ein Zichoriengewächs aus Italien, das durch leicht bitteren Geschmack besticht.

Zurück an Bord wird heute rein vegetarisch gekocht. Frank bereitet nach eigenem Spezialrezept frische Nudeln mit Auberginenwürfeln, Catalogna und Ziegenfrischkäse zu. Björn zaubert ein Paprikaschaumsüppchen mit Pesto-Topping und als leckeres Dessert gibt es Eischnee mit Baiserkrümeln und "beschwipsten" Himbeeren.


Veggie-Day an Bord

Da es heute nicht ganz so sommerlich heiß ist, kocht Björn Freitag ein wärmendes und dennoch leichtes Schaumsüppchen. Außerdem eine deftige Bohnenbeilage. Frank Buchholz macht derweil Nudeln - natürlich selbstgemacht -  mit Aubergine, Catalogna und Ziegenfrischkäse. Als Dessert gibt es Eischnee mit Baiserkrümeln und "beschwipsten" Himbeeren.

Und dann heißt es erstmal: "Warten auf das Ersatzteil und immer die Ruhe bewahren!"