Frank Buchholz und Björn Freitag fahren auf dem Rad.

„Lecker an Bord“ – die kulinarische Sommerreise 2021

Kulinarische Schätze rund um Leverkusen

Stand: 29.05.2024, 16:08 Uhr

Björn Freitag und Frank Buchholz sind heute per Fahrrad von Mondorf Richtung Leverkusen unterwegs. Für den Kapitän Heinz-Dieter Fröse heißt es noch weiter warten auf das Ersatzteil für das defekte Getriebe und noch eine weitere Woche im Mondorfer Hafen verweilen. Derweil machen sich die Köche schon per Fahrrad auf die Jagd nach guten Produkten.

Frank besucht René Esser der, mit Unterstützung seiner Freundin Heike, das "Kräuterkind" in Hürth gegründet hat. In ihrem Gewächshaus gedeihen Kräuter, Salate, Gemüse und Gewürze.
Björn erntet in Dormagen in der Gärtnerei Peters Freilandtomaten und lernt Felix Frason kennen. Er leitet mit seiner Freundin Vivien den Hof in vierter Generation.

In der Nähe von Solingen darf Frank echtes Schweineglück erleben, denn auf dem Hof der von Familie Höffken leben die Schweine unter freiem Himmel. In Köln Ehrenfeld besucht Björn zum Schluss noch die "Microgreens Brothers". Steffen und Philipp Schröer züchten am ehemaligen Güterbahnhof Kresse. Ein echter Geheimtipp.

Freilaufende Schweine und Bahnhof-Kresse

Auf dem Weg nach Leverkuse wird die Landschaft flacher und die Gegend wird urbaner und industrieller.

Skipper Heinz Dieter Fröse, Björn Freitag und Frank Buchholz an Bord.

Doch auch hier finden die Köche gute regionale Produkte - an manchmal überraschenden Orten.

Doch auch hier finden die Köche gute regionale Produkte - an manchmal überraschenden Orten.

Heute sind sie im Umkreis von 15 Kilometern um den Yacht-Club Hitdorf unterwegs und besorgen alles fürs gemeinsame Abendessen an Bord.

Franks erstes Ziel ist in Hürth bei Köln. Er besucht René Esser, der hier ein ziemlich beeindruckendes Gewächshaus hat. Auf einer Fläche von 1600 Quadratmetern kultiviert er Kräuter, Gemüse und exotische Früchte. Vor einigen Jahren hat Rene das Gewächshaus übernommen. Als Quereinsteiger, ohne gärtnerische Ausbildung, aber dafür mit einer klaren Vision und viel Leidenschaft.

Die wurde bei ihm entfacht, als er eine Auszeit auf einem Bergbauernhof in Südtirol verbrachte. Die Bäuerin dort ließ ihn an ihrem großen Wissen über Kräuter teil haben, und ihn Rene reifte eine Idee. Wieso nicht auch ein Kräuterparadies in der Stadt schaffen? Mit „Kräuterkind“ hat er seinen Plan umgesetzt. Seit 2014 wachsen und gedeihen hier jetzt unzählige Kräuter, Heil– und Wildpflanzen und saisonale Salate in Bio-Qualität.
Kräuterfan Frank ist begeistert – und neben Salat nimmt er natürlich auch viele Kräuter mit.

Björn ist unterwegs in Richtung Dormagen zur Gärtnerei Peters - ein Familien- und Traditionsbetrieb in der 4. Generation. Aus einem ehemaligen Hühnerhof hat sich im Lauf der Jahrzehnte der heutige Betrieb entwickelt. Die Familie baut mittlerweile mehr als 40 Gemüsekulturen an und hält noch immer einige Hühner. Heute führt Felix Frason mit seiner Freundin Vivien den Betrieb.

Ihr Ziel ist es, gesundes Obst und Gemüse anzubauen und auf kurzen Wegen anzubieten. Deswegen wird hier weitgehend auf chemische Pflanzenschutzmittel verzichtet und die Produkte werden feldfrisch, d.h. ohne Zwischenlagerung verkauft. Der Koch darf dem Paar bei der Pflege der Freilandtomaten helfen. Neben Tomaten erntet Björn auch noch Bohnen und Süßkartoffeln für das Essen an Bord.

Frank ist mit seinem E-Bike weiter unterwegs Richtung Solingen. Seine nächste Station liegt ein wenig oberhalb des Flusslaufs der Wupper. Direkt neben Burg Hohenscheid liegt der Bio-Bauernhof „Et Höffken“ von Theo und Julia Höffken. Julia ist durch ihre Heirat mit Theo zur Landwirtschaft gekommen. Fast dreißig Jahre ist das nun schon her. Gemeinsam haben sie aus einer damals konventionellen Schweinemast einen idyllischen Bio-Betrieb gemacht. Neben einem üppigen Gemüsesortiment haben die Höffkens auch noch ein einige Tiere: Hühner und Gänse - natürlich artgerecht und freilaufend. Frank ist allerdings am meisten gespannt auf die Schweine ...

Denn auch die werden hier freilaufend gehalten, das ist sehr selten. Den Tiere scheint es zu gefallen. Sie fühlen sich sichtlich wohl und holen sich bei Frank erst mal eine Kraul-Einheit ab. Die Höffkens halten eine Kreuzung aus verschiedenen alten Rassen. Die Schweine sind besonders robust und wachsen langsamer. Dafür ist ihr Fleisch aber auch sehr gleichmäßig marmoriert und besonders geschmackvoll.

Björns letzte Station führt ihn nach Köln. Im Stadtteil Ehrenfeld hat sich hier an einem alten Güterbahnhof eine kleine Vertical Farm versteckt.
Die Brüder Steffen und Phillip Schröer produzieren hier ein lokales Spitzenprodukt für die Gastronomie: Microgreens. Das sind Keimlinge von Gemüsesorten, die sonst im Großformat auf dem Teller liegt: Brokkoli, Radieschen, Kräuter ... Die Keimpflanzen der Microgreen Brothers werden jung geerntet und sind daher sehr intensiv im Geschmack und enthalten viele Vitamine. Häufig werden die Micrgreens zum Dekorieren und Würzen verwendet, als Salatzusatz, Topping auf Suppen oder auch in Smoothies.

Die Brüder produzieren ihr Superfood frei von Plastik, zudem wird hier ohne Fungizide, Pestizide oder künstlichen Dünger gearbeitet. Die Ware gibt es außerdem nur auf Vorbestellung und immer frisch. So wird garantiert nichts weggeworfen. Björn Freitag ist begeistert und erntet eine Auswahl an verschiedenen Microgreens für das Abendessen an Bord der unaone.

Zurück an Bord kippt das Wetter, aber nicht die Laune. Angesichts der tollen Produkte, machen sich die beiden Spitzenköche gut gelaunt ans Werk. Und am Ende des Tages ist das einstimmige Fazit an Bord: Lecker!

Von leicht bis ziemlich deftig alles dabei
An Bord wird mit den erbeuteten Zutaten wieder ein Festmahl zubereitet.
Björn hat für Skipper und Fischliebhaber Heinz-Dieter Fröse sogar extra noch ein Stück Lachs besorgt. Der findet seinen Einsatz in einem leckeren Nizzasalat. Frank kümmert sich derweil darum, den Schweinebauch auf dem Grill möglichst knusprig hinzubekommen. Dazu gibt es Süßkartoffeln, die mit allerlei Kräutern aromatisiert werden.