Vegane Joghurt- und Milchalternativen

Neben herkömmlichen Joghurt aus Milch gibt es viele Alternativen auf pflanzlicher Basis: Soja, Mandel, Kokos. Wie sind sie geschmacklich? Das und mehr verrät Ernährungsexpertin Anja Tanas.

Was ist die vegane Joghurt-Alternative?

Die Herstellung von tierischem Joghurt und veganem sind ähnlich. Es können in beiden Fällen die gleichen Bakterienkulturen verwendet werden: Lactobacillus acidophilus oder Bifidobacterium bifidum sind zwei Beispiele dafür.

Was sind vegane Joghurt-Kulturen?

Milchsäurebakterien, wobei die Bezeichnung irreführend ist, da Milchsäure sowohl tierischen als auch pflanzlichen Ursprungs sein kann. Es gibt auch einige Pilze, die Mikroorganismen auf veganem Wege erzeugen. Somit kann zum Beispiel auch milchsauer vergorenes Sauerkraut vegan sein. 

Woraus bestehen vegane Alternativen zu Joghurt?

Die Herstellung von Joghurt mit veganen oder nicht-veganen Milchsäurebakterien ist eine Fermentation, also eine durch Mikroorganismen verursachte Gärung der jeweiligen Grundzutat. Dadurch entsteht der frische, leicht säuerliche und für Joghurt so typische Geschmack.

Vegane Alternativen

Soja
Geschmack: Fein säuerlich Tipp: Er lässt sich vielseitig verwenden. Besonders harmoniert er mit knusprigem Müsli und frischen Beeren.
Hafermilch
Geschmack: Extra cremig durch die Kombination aus Soja, Haferflocken und Hafermilch.
Kokos
Geschmack: Kokos
Cashew
Geschmack: Vollmundig nussig Tipp: Ideal für alle, denen Kokos zu mächtig ist.
Mandel
Geschmack: Die Joghurtalternative auf Basis von Mandeldrinks ist angenehm neutral und kann toll variiert werden.
Lupinen
Geschmack: Diese Joghurtalternative aus Süßlupinen kann wegen ihres neutralen Geschmacks vielfältig eingesetzt werden und ist angenehm cremig.


Drinks aus Soja, Reis und Co.

Sie gelten als Alternative zu Kuhmilch, sind für Allergiker geeignet und gehören für manche zum veganen Lifestyle: Milchersatzprodukte. Ernährungswissenschaftler Stephan Lück erklärt, welche es gibt, was drin ist und wie gesund sie wirklich sind.

Diese Produkte haben ein gesundes Image. Dabei ist neben den beworbenen Zutaten (Hafer, Mandeln, Soja, Reis) oft viel Zucker drin (bei Hafer- und Sojadrinks) plus diverse Zusatzstoffe wie Emulgatoren, Stabilisatoren, Aromen, und zugefügte Vitamine. Achten Sie daher genau auf die Zutatenliste, rät Stephan Lück.

So unterscheiden sich die Milchalternativen

  • Sojamilch: der Klassiker. Gibt es schon lange. Soja enthält viel Eiweiß und Mineralstoffe.
  • Hafermilch: Hafer ist ein sehr gesundes Getreide mit viel Ballaststoffen, aber in Hafermilch ist wenig Hafer drin, dafür viel Zucker.
  • Mandelmilch: Mandeln selbst sind gesund und nährstoffreich (gesunde Fette!). Aber in einem Liter Mandelmilch steckt nur eine Mandel.
  • Reismilch: hier ist am wenigsten drin, kaum Nährstoffe. Hauptsächlich Stärke und Wasser

Was unterscheidet die Ersatzprodukte von Milch?

Milch-Ersatzprodukte dürfen nicht als 'Milch' gekennzeichnet sein. | Bildquelle: mauritius images

Milch darf nur etwas heißen, das durch einen Tiereuter kommt. Milch hat wesentlich mehr Kalorien und andere Nährwerte (tierische Proteine, tierisches Fett). Milch ist aber wegen des hohen Nährstoffgehalts wie eine Mahlzeit zu bewerten und man sollte nicht zu viel davon zu sich nehmen, empfiehlt der Ernährungswissenschaftler.

Fazit

Milchersatzprodukte sind nicht per se gesünder als echte Milchprodukte, können aber helfen, wenn man weniger tierische Produkte konsumieren möchte oder bei Unverträglichkeiten. Wegen der vielen Zusatzstoffe sollte man sie jedoch besser selbst machen oder in Bio-Qualität kaufen.

Mandel- und Hafermilch selbst machen

Die Rezepte

Hafermilch

Fünf Esslöffel Haferflocken in einem Liter Wasser einweichen. Fünf bis zehn Minuten quellen lassen. Dann pürieren, durch ein sehr feines Sieb oder Tuch abseien, bis Wasser austritt. Fertig ist die Hafermilch. Nach Belieben süßen, z.B. mit einem Schuss Ahornsirup.

Mandelmilch

Mandelmilch kann man ganz einfach selbst machen. | Bildquelle: ddpimages/ambient pictures

200 Gramm Mandeln mit reichlich Wasser bedecken und zwölf Stunden ziehen lassen. In einem Sieb abtropfen lassen, mit einem Liter frischem Wasser pürieren. In einem Nussmilchbeutel oder feinen Tuch auswringen und in Flaschen füllen.

Ungesüßt genießen.

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