Japanische Kamelie

Kamelien – die wichtigsten Pflegetipps

Stand: 27.01.2025, 06:00 Uhr

Weder Kälte noch Schnee können Kamelien bremsen. Etwas Schutz brauchen sie dennoch. Markus Phlippen hat die wichtigsten Pflegetipps.

Das Bild zeigt einen roten und einen weißen Kamelienbusch.

Die Kamelie stammt ursprünglich aus Ostasien. Es gibt sie in vielen Variationen.

Weltweit soll es mehr als 40.000 Züchtungen geben und damit gehören Kamelien neben den Rosen zu den begehrtesten und edelsten Sammlergehölzen. Mit ihrer frühen Blüte kündigen sie den Übergang vom Winter in den Frühling an. Die botanische Mutterart, aus der gezüchtet wurde, heißt Camellia japonica. Der Name weist auf die ursprüngliche Herkunft dieser edlen Schönheiten hin. Sie stammen aus Ostasien – China, Korea, Japan, Taiwan. Dort wachsen sie im lichten Schatten unter höheren Gehölzen.
Die Farbpalette der Blüten spielt im Bereich zwischen Weiß und Rosa, mit allen möglichen Nuancen und Variationen. Es gibt gefüllte oder ungefüllte Sorten. Bei ungefüllten Blüten, die gerne von früh fliegenden Hummeln besucht werden, entstehen auch schon mal Früchte mit Samen.

Kamelien – die wichtigsten Pflegetipps

Hier und heute 27.01.2025 06:21 Min. Verfügbar bis 27.01.2027 WDR

Der richtige Standort

Kamelie

Im Winter fühlt sich die Kamelie bis minus 5 Grad Celsius wohl.

Kamelien lassen sich wunderbar im Kübel halten. Sie sind ideale Balkon- oder Terrassenpflanzen. In milden Regionen kann man sie auch gut auspflanzen. Es gibt Sorten, die zwar sehr robust, aber auch frostempfindlich sind: zum Beispiel die Sorte „Snowman”. Bei unserem Gärtner Markus Phlippen blüht sie von Dezember bis März im Garten und hält Temperaturen bis zu minus 18°C Grad aus.
Wichtig ist laut unseres Experten aber ein Standort ohne starke Wintersonne. Sonst bekommt die Kamelie einen Sonnenbrand auf den Blättern. Als Kübelpflanze ist bei allen Kamelien bei minus 5°C Grad Schluss. Im Topf fühlen sie sich in einem frostfreien kühlen Wintergarten am wohlsten.

Die drei wichtigsten Pflegetipps

  • Tipp 1: Ein häufiger Pflegefehler ist, dass sie fälschlicherweise als Zimmerpflanze gekauft und gehalten werden: die Folge ist, dass viele Knospen gar nicht erst aufgehen, sondern braun werden und abfallen. Es ist der Pflanze einfach zu warm und sie steht unter Stress. In der Blütezeit hat die Kamelie am liebsten zwischen 5 und 15 °C. Also besser raus auf den Balkon oder die Terrasse. Braune Knospen bitte entfernen, damit sich keine Pilze ausbreiten.
  • Tipp 2: Wenn doch Frost angesagt ist, die Pflanze mit einem Vlies abdecken. Die Pflanze ist zwar einigermaßen frosthart, doch die Blüten nehmen schon bei geringen Minustemperaturen Schaden und werden braun.
  • Tipp 3: Ein weiterer wichtiger Punkt bei Kamelien ist die Erde. Sie bevorzugen saure Erde – so wie Rhododendren. Beim Umtopfen oder auch beim Einpflanzen unbedingt Rhododendren-Erde verwenden. Ansonsten bekommen Kamelien schnell gelbe oder hellgrüne Blätter und verkümmern.
  • Tipp 4: Eigentlich brauchen Kamelien keinen Schnitt. Sie blühen verlässlich an den Triebenden. Wer eine größere alte Pflanze schneiden muss, etwa weil sie im oberen Bereich lange Triebe macht oder in andere Pflanzen hineinwächst, sollte dies nach der Blüte machen. Es werden dann gezielt Triebe herausgeschnitten, ohne das Gesamtbild zu stören. Gerade bei Kamelien ist es wichtig die Schere zu desinfizieren, weil sonst Krankheiten übertragen werden können.
  • Tipp 5: Mit dem falschen Dünger kann man schnell den pH-Wert verändern und dann kann die Pflanze bestimmte Nährstoffe nicht mehr aufnehmen. Kamelien brauchen Rhododendron-Dünger, der einen sauren pH-Wert hat. Organische Dünger sind ökologisch sinnvoller als anorganische Salze, sogenannte Kunstdünger.
Das Bild zeigt wie ein Loch für eine Kamelie gegraben wird.

Sie können Ihre Kamelie auch im Garten auspflanzen.

Beim Umtopfen planen Sie am besten direkt eine schöne Unterpflanzung mit ein, die wunderbar zum Winterende passt – mit Schneeglöckchen und Winterlingen oder anderen Frühblühern, wie Frühlingsalpenveilchen. Das ergibt ein schönes Bild.

Was tun gegen Schädlinge?

Eigentlich sind Kamelien sehr robust und haben wenig Probleme mit Schädlingen. Aber Pflanzen, die eine Zeit als Zimmerpflanze gehalten werden, können schon mal von Thripsen befallen werden. Das sind sehr kleine Insekten, man nennt sie auch Fransenflügler. Sie hinterlassen Silbrige bis braune Spuren auf Blättern und Knospen. Bei geringem Befall die Kamelie einfach rausstellen auf den Balkon, dann erledigt sich das Problem von selbst. Thripse mögen die Bedingungen draußen gar nicht.
Alternativ können Sie die Pflanze mit Seifenlauge einsprühen. Die lässt sich ganz einfach anrühren.

Rezept für Seifenlauge

  • 30 Gramm Schmierseife auf einen Liter Wasser mischen und auf die betroffene Pflanze aufsprühen.