Insektenhotels: Darauf sollte man achten

Stand: 11.03.2024, 06:00 Uhr

Ein Insektenhotel bietet eine wunderbare Möglichkeit, den kleinen Nützlingen zu helfen. Worauf man bei der Wahl achten sollte, damit es auch wirklich besucht wird, weiß Gärtner und Biologe Markus Phlippen.

Nutzen vor Optik

Es gibt ein breites Angebot sogenannter Insektenhotels. Allerdings verbergen sich dahinter, laut Markus Phlippen, einige Konstruktionen, die nicht angenommen werden.

Die Löcher des Insektenhotels müssen tief genug sein. | Bildquelle: Thomas Dittrich

Oft wird die Optik über die Bedürfnisse der Insekten gestellt. Beispielsweise sind die Löcher oft nicht tief genug. An den Innenkanten der Materialien können sich die Insekten die Flügel verletzen.Auch Baumscheiben in Faser-Richtung gebohrt, sind nicht geeignet. Stroh wiederum gammelt schnell.

Nicht alle Lochziegel sind gut – die Löcher passen nicht. Wegen der Optik wird oft noch Naturmaterial, wie beispielweise Tannenzapfen, dazu gepackt, was nicht nachhaltig ist. Auch unsauber geschnittenes Schilf ist schlecht.

Insektenhotels: Darauf sollte man achten Hier und heute 11.03.2024 07:22 Min. Verfügbar bis 11.03.2026 WDR

Tipps für selbstgebaute Insektenhotels

Saubere Bohrungen in Hartholz sind das Erfolgsrezept. Für ein selbstgebautes Insektenhotel kann beispielsweise ein alter Eichenbalken quer zur Faserrichtung mit genügend langen Bohrungen versehen werden. Hier geht es nicht um die Optik, sondern um den Nutzen. Die Größe der Löcher kann von zwei bis zehn Millimetern variieren. Die Tiefe der Löcher variiert dann von 5-12 cm.

Tipp

Eine Schale mit Lehmboden und Wasser in der Nähe der Insektenhotels hilft den Mauerbienen, das richtige Baumaterial zu finden, um die einzelnen Zellen abzugrenzen.

Der Platz für das Hotel sollte sonnig und vor Vögeln geschützt sein. Ein angebrachter Draht dient zum Schutz vor Spechten.

Sandarium bauen

Insektenhotels sind nur für 40 der insgesamt 560 Wildbienen attraktiv, weil die meisten Wildbienen im Boden nisten. Für diese Insekten eignet sich ein Sandarium. Ein Sandarium eignet sich super für Sandbienen – davon gibt es etwa 100 heimische Arten. Sie lieben, warme, trockene Biotope. In der Natur sind das Böschungen, Steilhänge etc.

Hierfür im Garten eine spatentiefe kleine Grube an einer sehr sonnigen Stelle ausheben. Das Füllmaterial kann aus einem alten Sandkasten stammen. Wichtig ist, dass kein gewaschener, getrockneter Sand verwendet wird, denn damit können die Bienen nicht bauen. Wenn sich der Sand zum „Kuchenbacken” eignet, ist er genau richtig.