Hochbeet

Gärtnern im Hochbeet – Tipps und Tricks

Stand: 26.06.2024, 06:00 Uhr

Selbst angebautes Gemüse, Obst und Kräuter liegen im Trend. Ein Hochbeet ist dabei die ideale Möglichkeit, um auf kleinem Raum erfolgreich zu gärtnern. Gartenexpertin Anja Klein gibt wertvolle Tipps rund ums Hochbeet.

Vorteile von Hochbeeten

Eine Frau gießt Salat in in einem Hochbeet mit einer Gießkanne

Die erhöhte Lage schont den Rücken.

Hochbeete bieten zahlreiche Vorteile: Sie erleichtern das Gärtnern durch ihre erhöhte Lage, die den Rücken schont, und erwärmen sich schneller, was zu einer längeren Anbausaison führt. Die Erde in Hochbeeten ist oft fruchtbarer und gut durchlüftet, was das Pflanzenwachstum fördert. Sie sind platzsparend und können fast überall aufgestellt werden, selbst auf versiegelten Flächen wie Terrassen oder Beton. Zudem sind sie weniger anfällig für Schädlinge und Unkraut, was die Pflege erleichtert. Hochbeete sind ideal für Urban Gardening und machen das Gärtnern in der Stadt einfacher und effizienter.

Schutz gegen Ameisen

Ameisen mögen warme, trockene Orte, wie sie im Hochbeet häufig vorkommen. Diese Bedingungen sind ideal für Ameisen. In der Regel verursachen sie im Beet wenig Schäden. Allerdings können Pflanzen durch ihre unterirdischen Bauten angehoben werden und das Gießwasser versickert schneller durch ihre Gänge. Um sie zu vertreiben, kann ein Tontopf mit Stroh oder Heu gefüllt und umgedreht auf das Ameisennest gestellt werden. Nach einigen Tagen können die Ameisen an einen anderen Ort transportiert werden. Um ein erneutes Einziehen zu verhindern, sollte die Erde im Beet auch an den Rändern feucht gehalten und auch unbepflanzte Bereiche regelmäßig aufgelockert werden. Auch der Geruch von Brennnesseljauche kann Ameisen abschrecken.

Schutz gegen Schnecken

Gesunde, kräftige Pflanzen sind die beste Vorbeugung gegen Schnecken. Dazu benötigen die Pflanzen genügend Wasser, Nährstoffe und Sonne. Sie sollten mit ausreichendem Abstand gesetzt werden, um Konkurrenz um Nährstoffe zu vermeiden. Pflanzen produzieren Bitterstoffe gegen Schnecken und können wahrscheinlich sogar Nachbarpflanzen vor Angriffen warnen.

Zwei effektive Methoden zur Schneckenabwehr

Der Trick mit dem Brett

Eine Handhacke in einem Hochbeet

Holzbretter machen das Entfernen der Schnecken leichter.

Schnecken sind nachtaktiv und suchen tagsüber dunkle, kühle Orte auf. Ein einfaches Holzbrett zwischen den Gemüsereihen im Hochbeet bietet ihnen ein solches Versteck. Morgens kann man das Brett anheben und die darunter befindlichen Schnecken absammeln. Da Schnecken auch die Zwischenräume zwischen Hochbeet-Wand und Schutzfolie nutzen, sollte man in selbst gebauten Hochbeeten auf Folie verzichten. Hochbeete aus dickem Holz sind langlebig und benötigen keine Folie.

Schneckenkragen aus großen Joghurtbechern

Ein Schneckenkragen bietet einen effektiven Schutz gegen Schnecken. Diese Kragen werden um die Jungpflanze gesetzt und tief in die Erde gedrückt, um Schnecken fernzuhalten. Es gibt sie im Gartencenter zu kaufen. Günstigere Plastikmodelle kosten etwa zwei bis drei Euro pro Stück, Metallmodelle etwa sechs bis zehn Euro. Alternativ kann man einen Schneckenring aus einem 1-Liter-Joghurtbecher selbst basteln. Schneiden Sie einfach den Boden heraus und setzen Sie den Becher um die Pflanze. Keiner dieser Ansätze bietet jedoch hundertprozentigen Schutz. Daher ist es wichtig, täglich zu kontrollieren, ob sich Schnecken im Ring befinden.

Anleitung: Gemüse in der Dachrinne vorziehen

Nach der Ernte im Hochbeet entstehen oft leere Reihen, da viele Gemüsesorten nicht wieder nachwachsen. Es dauert eine Weile, bis neu ausgesätes Gemüse angewachsen ist. Ein praktischer Trick ist, neue Gemüsesorten in einer Dachrinne vorzuziehen, um diese Lücken zu füllen. Der Vorteil: Das Gemüse wächst bereits in Reihen und kann ideal in die freien Stellen im Beet gepflanzt werden.

Material

  • Dachrinne mit Endkappen zum Verschließen aus Kunststoff – neu oder gebraucht. Kunststoffrinnen sind kostengünstig, leicht und sehr witterungsbeständig.
  • Säge
  • Kleiner Handbohrer o.ä., um Löcher in die Rinne zu bohren
  • Torffreie Erde
  • Saatgut

So geht’s

Nahaufnahme einer Hand, die frische Radieschen hält

Verschiedenstes Saatgut kann in Dachrinnen vorgezogen werden, wie zum Beispiel Radieschen.

Schneiden Sie die Dachrinne auf die Länge des Beetes zurecht. Bohren Sie unten in die Dachrinne Löcher, damit das Wasser abfließen kann. Setzen Sie die Endkappen auf die Rinne. Befüllen Sie die Rinne mit torffreier Erde. Säen Sie das Saatgut mit einem Abstand von circa fünf Zentimetern aus. Stellen Sie die Dachrinne an einen sonnigen Ort und gießen Sie regelmäßig. Nach zwei bis vier Wochen die Endkappe auf einer Seite entfernen und die Jungpflanzen langsam in ein vorgegrabenes Loch im Beet rutschen lassen. Da die Wurzeln nicht beschädigt werden, wachsen die Jungpflanzen schnell an.

Geeignete Sorten für die Saat in der Dachrinne

In einer Dachrinne können Sie beispielsweise Zuckererbsen, Radieschen, Salat, Spinat oder auch langsam keimende Möhren vorziehen.

Erfolgreich gärtnern im Hochbeet

Sommerfrische – Der Nachmittag im Westen und Südweste 26.06.2024 05:04 Min. Verfügbar bis 26.06.2026 WDR