Das Bild zeigt einen Mann, der im Bett liegt und schläft.

So starten Sie morgens wacher in den Tag

Stand: 28.03.2025, 06:00 Uhr

Was man für einen erholsamen Schlaf tun kann und wie man morgens gut aus dem Bett kommt, klären wir mit dem Kölner Schlafmediziner Dr. Lennart Knaack.

„Licht ist der entscheidende Faktor, der uns morgens wach macht – da es das Schlafhormon Melatonin unterdrückt.“
Daher lautet sein Tipp: „Wer morgens Startschwierigkeiten hat, sollte beim Wachwerden für möglichst viel Licht sorgen“, sagt Dr. Knaack. Durch Lampen mit hoher Leuchtstärke und hoher Lux-Zahl. Am besten seien Tageslicht-Lampen.

Lichtwecker können helfen

Tageslichtlampe

Besonders Tageslichtlampen können morgens helfen, besser wach zu werden.

Auch Lichtwecker können helfen, morgens besser aus dem Bett zu kommen. „Dadurch wird man langsam wach, da die Augen die Helligkeit auch dann wahrnehmen, wenn sie geschlossen sind“, sagt Knaack. Bei dünnen Vorhängen kann auch das natürliche Tageslicht diese Funktion erfüllen. Allerdings wird es ja im Laufe des Frühlings nun immer früher hell. Und am besten schläft man, wenn es nachts im Zimmer möglichst dunkel ist.

Was hilft, morgens besser aufzustehen

Smartwatch am Handgelenk einer Frau. Anzeige: 85 bpm

Manche Smartwatches können ein grobes Bild über die Schlafqualität liefern.

Neben Licht-Weckern gibt es inzwischen eine ganze Reihe anderer Wecker, die uns das Aufstehen erleichtern sollen. Etwa welche mit Naturgeräuschen oder sanfter Vibration. Auch diese können laut des Experten eine Alternative zum klassischen Klingeln oder dem Handy-Wecker sein.
Denn grundsätzlich gilt: „Je sanfter ich geweckt werde, desto besser“, sagt Knaack. Das laute Gitarren-Solo oder der kalte Eimer Wasser seien hingegen nicht das richtige Mittel – insbesondere nicht für Menschen, die Probleme mit dem Blutdruck oder Herz-Kreislauf-System haben, so Dr. Lennart Knaack. Auch ein paar Mal die Schlummer-Taste zu drücken und erst nach einer gewissen Zeit aufzustehen, sei daher vollkommen ok.
Darüber hinaus gibt es Smartwatches, die abpassen, wann gerade ein guter Zeitpunkt zum Aufwachen ist. Diese Apps könne man schon als Hilfsmittel nehmen, sagt der Schlafmediziner. Zu sehr darauf verlassen, sollte man sich aber nicht. Denn: „Den Schlaf richtig zu überprüfen, das geht nur mit einem EEG.“

Was hingegen immer helfe: „Sich nach dem Schlafen erst einmal richtig zu strecken.“ Gut sei im Grunde alles, was den Körper aktiviere. Und: „Alles erstmal langsam angehen.“ Denn Hektik und Stress am Morgen seien nicht gut. Und fitter fühle man sich dadurch auch nicht.

Sinnvoll sei auch, nach dem Aufstehen gleich ein Glas Wasser zu trinken. Und auch ohne Kaffee kommen viele morgens nicht in den Tritt. Dabei sollte man sich allerdings bewusst machen: „Die wachmachende Wirkung des Kaffees setzt erst nach 20 bis 30 Minuten ein.“

So starten Sie morgens wacher in den Tag - Dr. Lennart Knaack

Hier und heute 28.03.2025 10:48 Min. Verfügbar bis 28.03.2027 WDR

Wie man möglichst erholsam schläft

Eine guter Start gelingt natürlich nur, wenn der Schlaf erholsam war. Entscheidend dafür ist zunächst die richtige Menge. Diese liegt für die meisten Menschen bei sieben bis neun Stunden – je nachdem, ob man eher viel oder weniger Schlaf benötigt.

Eine Frau liegt im Bett und gähnt. Vor ihr steht, auf einem Nachttisch, ein Wecker.

Ein regelmäßiger Schlaf-Wach-Rhythmus kann einen Wecker ersetzen.

Wichtig sei zudem ein regelmäßiger Schlaf-Wach-Rhythmus. Das bedeurtet: Möglichst zu den gleichen Zeiten aufstehen und ins Bett gehen. Dann brauche man auch in der Regel gar keinen Wecker, da man dann meist um die gleiche Uhrzeit von allein aufwacht.

Auch die Ernährung spiele eine wichtige Rolle. Dabei gilt: Sich möglichst ausgewogen und vitaminreich ernähren und vor dem Zu-Bett-Gehen nicht mehr zu schwer zu essen. Und schließlich sollte man darauf achten, dass die Bedingungen im Schlafzimmer optimal sind: Gute Belüftung, möglichst wenig Licht und Geräusche. Und den Raum etwa eine halbe Stunde vor dem Schlafengehen schon mal etwas abdunkeln – um dem Körper zu signalisieren: Gleich ist Schlafenszeit. Licht sei nicht nur beim Wachwerden der entscheidende Faktor, sondern auch beim Einschlafen.