- Sendehinweis: Heimatflimmern | 3. Oktober 2020, 23.05 - 23.50 Uhr | WDR
1991: In Bonn kam es zum Showdown. Der Bundestag stimmte darüber ab, ob der Regierungssitz nach Berlin ziehen soll – und die Bonner fieberten dem Ergebnis an Videoleinwänden entgegen. Ein echter Wirtschaftskrimi spielte sich in Dortmund ab: Der Essener Krupp-Konzern hatte heimlich die Mehrheit der Hoesch-Aktien aufgekauft. Es war die erste feindliche Übernahme in der Geschichte der Bundesrepublik.
Doppelte Königin: Hape Kerkeling kam als Beatrix zum Staatsbesuch.
Kommissar "Schimanski" ermittelte zum letzten Mal im Duisburger Tatort, und Hape Kerkeling schrieb als falsche Königin Beatrix Fernsehgeschichte. Gleich zwei Kassenschlager machten das Ruhrgebiet zur Kulisse. Der Hauptdarsteller in beiden Filmen: das Kultauto "Manta". Bewundern konnte man die Streifen in den neuen Multiplex-Kinos, die überall in NRW aus dem Boden schossen.
Hoch hinaus
Heike Henkel: 1991 sprang sie der Konkurrenz davon.
Filmreif war auch das Jahr von Heike Henkel. Die Hochspringerin aus Leverkusen ließ ihre Konkurrenz 1991 blass aussehen. Sie knackte nicht nur den deutschen Rekord, sie legte die Latte im Laufe des Jahres noch ein gutes Stück höher und wurde in Tokio sogar Weltmeisterin – mit einem Vorsprung, wie ihn noch nie eine Hochspringerin erzielt hatte. Im Film erzählt sie vom erfolgreichsten Jahr ihrer Karriere.
Kölsch-Rocker Peter Brings erinnert sich an das Jahr, in dem er mit "Brings" den Durchbruch schaffte und die erste Platte erschien. War die Band bis dahin noch über Stadtfeste getingelt, strömten plötzlich die Massen zu ihren Konzerten und sangen jede Zeile der Songs mit.
Ein Traum wird wahr: Das erste "Brings"-Album "Zwei zoote Minsche" erschien 1991.
Und dann standen die fünf Jungs plötzlich als Vorgruppe von Billy Idol und den Simple Minds im ausverkauften Müngersdorfer Stadion auf der Bühne. Es war der Anfang einer fabelhaften Karriere. Peter Brings nimmt uns mit zurück an den Ort, an dem alles begann: dem Kölner Kult-Club "Luxor".
Zwei Mal Prinz zu sein
Auch für den Düsseldorfer Klaus Dunaiski sollte 1991 eigentlich ein Traum in Erfüllung gehen: als Prinz eine Session voller Helau und Highlife erleben. Doch daraus wurde nichts. Der Ausbruch des Golfkriegs spaltete die Jecken im Land: Sollte man in dieser politischen Lage Karneval feiern oder nicht? Als schließlich auch in Düsseldorf die "5. Jahreszeit" vorzeitig beendet wurde, schien Dunaiskis Traum geplatzt. Im Film erzählt er, wie er ihn doch noch verwirklichen – und sogar toppen konnte.
In Detmold stand ein ganz besonderer Umzug an - und Joachim Kleinmanns 1991 vor einer spektakulären Aufgabe: Wie transportiert man ein komplettes Haus auf einem Tieflader quer durch OWL.
Erzählt wird der Film von Michael Kessler, der 1991 im Kultfilm "Manta, Manta" seinen Durchbruch schaffte.
Ein Film von Simone Schillinger
Redaktion: Monika Pohl