Die Staumauer
- Die Möhnetalsperre ist eine Gewichtsstaumauer, das heißt, sie steht durch ihr Eigengewicht. Sie wurde von 1909 bis 1913 aus Bruchstein gebaut.
- Als sie Sylvester 1913 eingeweiht wurde, war sie für kurze Zeit die größte Stauanlage Europas.
- Mit ihrer 650 Meter langen und bis zu 40 Meter hohen Gewichtsstaumauer können 134,5 Millionen Kubikmeter Wasser aufgestaut werden.
- Der Stausee ist mit seinen vier Abschnitten über 10 Kilometer lang.
- Die beiden Hauptzuflüsse sind die Möhne und die Heve.
Die Erbauung
- Die Möhnetalsperre wurde als erste eigene Talsperre des Ruhrtalsperrenvereines (heute Ruhrverband) geplant.
- Sie wurde nach einem Entwurf des Kölner Architekten Franz Brantzky erbaut.
- Die Bauarbeiten dauerten von 1909 bis 1913.
- Das Dorf Kettlersteich und große Teile des Dorfes Alt-Delcke sind damals im Möhnesee versunken.
- Schon während der Bauzeit wurde die Staumauer zu einem beliebten Ausflugsziel.
- Hauptzweck der Möhnetalsperre war neben der Stromerzeugung schon immer das Ruhrgebiet mit Wasser zu versorgen. Noch heute deckt sie rund 25 Prozent des Wasserbedarfs des Ruhrgebietes ab.
Die Möhnekatastrophe
- In der Nacht vom 16. auf den 17. Mai 1943 wurde die Möhnetalsperre durch einen britischen Bombenangriff zerstört.
- Über 1.500 Menschen kamen in der meterhohen Flutwelle ums Leben. Die meisten von ihnen waren Zwangsarbeiterinnen aus einem Lager bei Nehheim. Die Frauen waren in ihre Baracken eingeschlossen und hatten keine Überlebenschance.
- Bis in die Rheinmündung in Duisburg kam es zu Überschwemmungen.
- Unter der Leitung von Adolf Hitlers Lieblingsarchitekten Albert Speer wurden Zwangsarbeiter der Organisation Todt vom Atlantikwall abgezogen, um die Talsperre wieder in Stand zu setzen. Nach nur sechs Monaten war die Mauer wieder aufgebaut.
Die Talsperre heute
- Ein spektakuläres Ereignis ist alle paar Jahre der sogenannte Überlauf. Hier wird bei Hochwasser die Mauer entlastet und durch die 105 Öffnungen entlang der Krone Wasser abgelassen.
- Der Möhnesee ist als Europäisches Vogelschutzgebiet ausgewiesen. Der Hevesee - ein Teil des Möhnesees, der Hevearm im Süden des Möhnesees sowie der Einlauf der Möhne in den See sind Naturschutzgebiete.
- Seit den 1990er Jahren wurden zahlreiche Maßnahmen zur Besserung der Wasserqualität ergriffen. Die Fischpopulation des Möhnesees gleicht der eines Alpensees. Kapitale Fische wie Hecht, Zander, Seeforelle und Wels gedeihen im Möhnesee.
- In der Fischereianstalt des Ruhrverbandes am Möhnesee werden die Besatzfische für alle acht Talsperren des Ruhrverbandes gezüchtet.