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Der Baldeneysee: ein Naherholungsparadies mitten im Ruhrgebiet und eines der beliebtesten Ausflugsziele in NRW. Früher fuhren hier noch die Kumpel mit der Fähre zu den Zechen - heute sind die Schiffe der "Weißen Flotte", Segler und Paddler auf dem See unterwegs.
See mit Ausblick: Der Baldeneysee ist der größte Ruhrstausee.
Zwischen 1931 und 1933 wurde der Stausee von 2000 Arbeitern mit Schaufel und Spitzhacke ausgehoben, um die Industrieregion mit sauberem Trinkwasser zu versorgen. Gleichzeitig sollte er für die Menschen im damals noch ruß- und rauchgeschwängerten Ruhrgebiet eine grüne Insel sein, mit Schwimmbad, "Weißer Flotte" und Ruderregatta. Ein Angebot, das schnell auf Gegenliebe stieß. Und das hat sich seit Generationen kein bisschen geändert.
Regattastrecke: Der See ist auch ein wichtiges Trainigsrevier für den Ruder- und Kanusport.
An die Zechen Carl Funke und Pörtingsiepen direkt am See, die bis in die 70er Jahre in Betrieb waren, erinnern nur noch wenige Industrie-Relikte. Heute ist das Wasser fast so sauber wie vor der Industrialisierung, sagt man hier nicht ohne Stolz. Es ist so klar, dass die Sonne seit einiger Zeit sogar bis auf den Grund des Sees vordringt. Und so wuchern hier die Algen, vermehren sich die Fische und nisten zahlreiche Vögel im angrenzenden Vogelschutzgebiet.
Morgenstille: So ruhig geht es auf dem Baldeneysee nicht immer zu.
"Eigentlich ist der See zu klein", meint Franz-Josef Ewers, der Seemanager am Baldeneysee. Denn wenn am Wochenende die Sonne raus kommt, zieht es Tausende zum See. Dann sieht man vor lauter Segelbooten, Ruderern und Standup-Paddlern kaum mehr die Wasseroberfläche. Radfahrer, Spaziergänger und Skater tummeln sich am Ufer. Typisch Ruhrgebiet: "Da haben wir schon immer aus wenig viel gemacht" - so der Seemanager.
Chill mal: Auch für junge Leute ist der See ein beliebter Ausflugsort.
Die Dokumentation von Cordula Echterhoff erzählt Geschichten vom (Zusammen-)Leben auf dem Baldeneysee und rund herum, taucht in das heutige Leben und in die Vergangenheit des größten Stausees der Ruhr ein. Der Film ist dabei und nah dran, wenn die Juniorinnen des Ruderklubs am Baldeneysee trainieren und sich eine von ihnen bei der Europameisterschaft auf dem Baldeneysee im Deutschland-Achter in die Riemen legt; wenn der Gewässerwart des Fischereivereins in den Abendstunden auf das Wohlergehen der Fische achtet.
Wir sind dabei, wenn sich der Seemanager darum kümmert, dass sich Spaziergänger und Biker nicht in die Quere kommen, schauen dabei zu, wie der Ruhrverband die Wasserpest vertreiben will und lassen sich von einem langjährigen Kapitän der "Weißen Flotte" davon erzählen, wie es war, als die Bergleute noch die Fähre nutzten, um von einer Zeche zur anderen zu gelangen.
Ein Film von Cordula Echterhoff
Redaktion: Beate Schlanstein, Thomas Kamp, Barbara Schmitz