Für viele Menschen im Rheinland und in Westfalen wurde die Welt vor hundert Jahren bunter und abwechslungsreicher, der Horizont weiter. Der Fortschritt veränderte nicht nur die Arbeitswelt. Plötzlich gab es auch für Arbeiter so etwas wie Freizeit und Möglichkeiten sie zu genießen.
Martin von Mauschwitz im Technikmuseum Freudenberg vor einer Maschine zur Metallverarbeitung.
Martin von Mauschwitz geht auf die Spur dieser neuen Freiheiten: Er testet das moderne erschwingliche Fortbewegungsmittel, das Fahrrad - und erlebt im Eigenversuch dessen Vorzüge gegenüber dem alten Hochrad.
Angesagte Orte
Er begibt sich auf Wanderschaft ins Grüne und schaut, wo die müden Wanderer damals ihr müdes Haupt betteten: In ersten Jugendherberge der Welt auf der Burg Altena. Er besucht die Rennbahn, das Theater und die Kneipe - angesagte Orte, wo man sich auch damals vergnügen und Gleichgesinnte treffen konnte. Er erlebt die Anfänge des Kinos mit und erfährt, wie die ersten Filme produziert und vorgeführt wurden.
Abschied vom Korsett
Auf seiner Reise entdeckt Martin von Mauschwitz, dass es auch im Leben von Frauen damals Fortschritte gab: In der Industrie, den Krankenhäusern und Büros fanden immer mehr Frauen Beschäftigung oder konnten sogar einen Beruf erlernen. Die Mutigen unter ihnen konnten sich vom Korsett verabschieden. Und selbst am Herd, wo die Männer sie immer noch am liebsten sahen, sorgte der technische Fortschritt vor hundert Jahren für kleine Erleichterungen.
Ein Film von Mathias Haentjes
Redaktion: Beate Schlanstein und Monika Pohl