Welcher Weg der sinnvollste ist, hängt vor allem von der Art und vom Umfang des Ausgangsmaterials, vom Budget und der gewünschten Qualität ab.
Dias: Digitalisierungseinheit selber bauen
Wer hunderte oder sogar tausende Fotos digitalisieren möchte, sollte über die größere Investition in das nötige technische Zubehör nachdenken. Bei umfangreichen Dia-Sammlungen ist auch der zusätzliche Zeitaufwand akzeptabel, den es kostet, eine Digitalisierungseinheit selber zusammenzubauen. Belohnt wird man mit qualitativ besseren Ergebnissen bei insgesamt geringerem Zeitaufwand pro Foto. Will ich hingegen nur wenige Dias digitalisieren, lohnt es sich, auf einen der zahlreichen Anbieter im Internet zurückzugreifen. Die Preise pro Dia beginnen bei etwa zehn Cent.
Ratsam ist, beim Versand des Analog-Materials immer den sichersten Weg zu wählen, also z.B. Einschreiben/Einwurfeinschreiben. Denn bis zur Digitalisierung ist das Material im Verlustfall unwiederbringlich verloren. Auch der Versand als versichertes Paket hilft im Ernstfall nichts, denn der Materialwert einer jahrzehntealten Filmrolle oder eines Fotos tendiert gegen null. Die Gefahr, dass analoge Schätze verloren gehen, besteht übrigens auch, wenn man sie direkt beim Fotohändler vor Ort abgibt. Denn auch viele Händler schicken das Material an einen spezialisierten Dienstleister weiter.
Dia-Digitalisierung
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- Selbstbauanleitung zur Dia-Digitalisierung [Andis Fotoseiten] | mehr
Super8-Filme: Dienstleister sind teuer
Auch bei Super8-Bändern gilt: Wer nur wenig Material hat, sollte einen professionellen Digitalisierungs-Dienstleister im Netz beauftragen. Auch viele Fotofachgeschäfte oder Discounter bieten einen solchen Service an. Zu beachten ist aber, dass analoges Filmmaterial im Regelfall immer komplett digitalisiert werden muss – die Digitalisierung einzelner Sequenzen ist meist nicht möglich. So kommen pro Filmband - je nach Länge - schnell 30 bis 100 Euro zusammen. Erst im Nachhinein stellt sich dann unter Umständen heraus, dass nur wenige Minuten des aufgenommenen Materials wirklich sehens- und erhaltenswert sind. Wenn die Beschriftung der alten Bänder ungenau ist, lohnt sich deshalb eine Vorabsichtung auf einem Projektor. Ist der eigene nicht mehr funktionstüchtig und eine Reparatur nicht möglich oder zu teuer, lohnt es sich, im Freundes- und Bekanntenkreis zu fragen. Oft fristen technisch noch einwandfreie Geräte seit Jahren ein Schattendasein auf dem Dachboden oder im Keller.
Ansonsten gibt es auf den bekannten Verkaufs- und Versteigerungsplattformen im Internet funktionstüchtige Geräte bereits ab etwa 50 Euro. Eine eigene Digitalisierung mit zufriedenstellendem Ergebnis ist möglich, indem das an die Wand/auf die Leinwand projizierte Bild mit einer digitalen Video-Kamera abgefilmt wird. Höherwertige Ergebnisse lassen sich nur durch eine so genannte digitale Direktabtastung des Materials erreichen, diesen Weg nutzen auch digitale Dienstleister.
Super8-Digitalisierung
Videofilme: Do-It-Yourself lohnt sich
Auch für die Digitalisierung von VHS-, Beta- oder anderen Videokassetten stehen mehrere Wege zur Verfügung. Wenn es noch ein Abspielgerät gibt (ansonsten sind Gebrauchtgeräte im Internet schon für unter 50 Euro zu kaufen), lohnt sich - vorausgesetzt ein PC oder Laptop ist vorhanden – schon bei wenigen Bändern die Anschaffung des nötigen Zubehörs: Ein sogenannter AD-Wandler, der das Videoabspielgerät über einen USB-Anschluss mit dem Computer verbindet, kostet etwa 50 Euro. Zur Nachbearbeitung, also zum Schnitt, zur Farbauffrischung etc. stehen diverse kostenlose oder kostengünstige Programme zur Verfügung. Sollte kein Computer für die Digitalisierung vorhanden sein, kann auch bei analogen Videobändern auf spezialisierte Digitalisierungs-Dienstleister zurückgegriffen werden. Die DVD-Kopie eines 180-Minuten-Bands kostet etwa 30 bis 50 Euro. Eine andere Möglichkeit ist es, mit einem eigenen VHS-DVD-Kombigerät (ab etwa 200 Euro) oder einem digitalen Camcorder direkt auf DVD zu kopieren.
Videos digitalisieren
Papierabzüge und Negative: Scanner oder Stativ
Für die Digitalisierung von Foto-Papierabzügen in zufriedenstellender Qualität genügt eine digitale Fotokamera, mit der das analoge Material abfotografiert wird. Hilfreich ist ein Stativ, die Fotos müssen plan aufliegen und der Blitz sollte ausgeschaltet sein. Eine andere Möglichkeit ist es, die Papierabzüge mit einem an den Computer angeschlossenen Flachbettscanner zu digitalisieren. Allerdings ist eine höhere Scan-Qualität nur möglich, wenn – soweit noch vorhanden – das Negativ direkt eingescannt wird. Hierfür wird ein spezieller Negativfilm-Scanner benötigt. Manche Flachbettscanner verfügen aber auch als Zubehör über die notwendige sogenannte Durchlichteinheit. Geht es allerdings um die Digitalisierung in höchster Qualität, führt kein Weg daran vorbei, professionelle Dienstleister in Anspruch zu nehmen. Diese verwenden zur Digitalisierung hochauflösende Profi-Scanner im Wert von mehreren tausend Euro.
Scannen und abfotografieren von analogen Fotos
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Eigene Erfahrungen? Ihre Meinung ist gefragt
Die hier aufgeführten Möglichkeiten erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, bekanntlich führen viele Wege nach Rom. Im Rahmen des Digit-Projekts (digit.wdr.de) haben wir beim Digitalisieren von Dias und Papierabzügen sehr gute Erfahrungen mit einer umgebauten analogen Vergrößerungseinheit gemacht. An einen stufenlos in der Höhe verstellbaren sogenannten Repro-Arm haben wir eine handelsübliche digitale Spiegelreflexkamera mit Makroobjektiv montiert. Gleichmäßig ausgeleuchtet können Papierabzüge so schnell und hochauflösend abfotografiert und digitalisiert werden. Bei Dias verwenden wir für die Hintergrundbeleuchtung zusätzlich eine kleine Leuchtplatte, wie sie im Handel ab 50 Euro aufwärts erhältlich ist. Für die Digitalisierung von Bewegtbildmaterial greifen wir auf professionelle Dienstleister zurück, die bei den Tests mehrerer Fachmagazine gut abgeschnitten haben. Wer eigene, andere Erfahrungen gemacht hat, kann sie gerne in den Kommentaren zum Thema teilen.