Recherche ist der Kern des journalistischen Handwerks. Das gilt unabhängig vom Medium – also auch für die Journalist:innen des Contentnetzwerks funk, die Beiträge für verschiedene Social-Media-Kanäle erstellen. Reporterin Saadet nimmt Sie und Ihre Schüler:innen in einem jugendgerechten Making-of mit auf ihrem Rechercheweg durch den Fakedschungel.
Das begleitende Materialpaket mit passenden Infotexten, Arbeits- und Materialblättern bietet Anregungen für den Unterricht in den Fächern Deutsch, Wirtschaft-Politik, Gesellschaftslehre und Sozialwissenschaften ab Jahrgangsstufe 6 sowie für die Oberstufe. Das Material ist für das gemeinsame Lernen geeignet, die downloadbaren PDFs sind barrierefrei.
funk – Das Contentnetzwerk von ARD/ZDF
funk ist das Contentnetzwerk von ARD und ZDF, das Onlineinhalte für 14- bis 29-Jährige bietet. Die über 70 funk-Formate aus den Bereichen Information, Orientierung und Unterhaltung sind auf Facebook, YouTube, Snapchat und Instagram sowie auf funk.net zu finden. Die Inhalte entstehen in Redaktionen von ARD und ZDF in ganz Deutschland und zusammen mit Creator*innen und Produzent:innen. funk arbeitet mit etablierten Köpfen der Webvideoszene zusammen, unterstützt und fördert aber auch Newcomer*innen. Die funk-Zentrale in Mainz trifft strategische Entscheidungen, entwickelt das Angebotsportfolio und optimiert zusammen mit den Partnern die Formate. Weitere Informationen finden Sie unter www.funk.net. Der WDR produziert sieben Formate für funk, zum Beispiel "Mädelsabende", "reporter" und "Glanz & Natur".
Einstieg und Erarbeitung 1: Making-of einer Reportage
Zum Start in die Unterrichtseinheit sehen sich die Schüler:innen das Making-of der Reportage zum Thema Deepfakes an. Reporterin Saadet erklärt Schritt für Schritt, wie sie die Reportage vorbereitet, in mehreren Etappen gedreht und schließlich geschnitten hat. Das Making-of ist im Hochformat produziert, einem Format, das Jugendlichen aus sozialen Netzwerken vertraut ist. Das Video lässt sich zwar in der Plenumssituation über den Beamer zeigen, eignet sich als hochformatiges Video aber besonders gut für die individuelle Rezeption mit Smartphone und Kopfhörern.
Das Making-of sorgt gleich auf zwei Ebenen für mehr Medienkompetenz bei den Schüler:innen: Zum einen erfahren sie, wie ein Medienprodukt entsteht, zum anderen erhalten sie mehr Informationen über Deepfake-Videos – also Videos, die mithilfe künstlicher Intelligenz gefälscht werden und so beispielsweise den Austausch von Gesichtern ermöglichen.
Damit trotz des für Jugendliche vermutlich spannenden Themas die Sensibilisierung für die Machart nicht zu kurz kommt, vollziehen die Schüler:innen die einzelnen Schritte der Entstehung der Reportage anhand eines Flussdiagramms noch einmal nach. Sie finden dafür auf dem Arbeitsblatt 2.1 passende Kärtchen zum Ausschneiden. Die Schüler:innen kleben sie der Reihe nach auf ein separates Blatt, verbinden sie mit passenden Pfeilen und beschriften diese mit mehr Infos über die Entstehungsschritte die sie in dem Making-of erhalten haben.
Sozialform: Plenum
Material: Making-of "reporter" (Deepfake Videos), Arbeitsblatt 2.1
Vertiefung 1: Was ist eine Reportage?
Die Reportage ist eine journalistische Stilform, bei der Journalist:innen vor Ort recherchieren und die Nutzer:innen an dem Prozess unmittelbar teilhaben lassen. Die Schüler:innen erhalten auf dem Arbeitsblatt 2.2 einen kurzen Definitionstext zur Stilform und überprüfen an der YouTube-Reportage "Deepfake-Videos: Erkennst du die Fälschung?", welche der Reportagekriterien hier erfüllt werden.
Sozialform: Einzelarbeit
Tipps zur Differenzierung: Das Arbeitsblatt 2.2 liegt in zwei Fassungen vor. In der A-Fassung müssen die Schüler:innen die Reportagekriterien selbst anhand eines Definitionstexts ermitteln und mit Beispielen aus der funk-Reportage für YouTube belegen. In der B-Fassung sind die Kriterien bereits vorstrukturiert. Die Schüler:innen kreuzen jeweils an, ob die einzelnen Kriterien erfüllt werden oder nicht, und belegen dies mit Beispielen.
Material: funk-Reportage "Deepfake-Videos: Erkennst du die Fälschung?", Arbeitsblatt 2.2 A und B
Vertiefung 2: Deepfakes
Beschäftigen Sie sich nicht nur mit der Stilform, sondern auch mit dem Inhalt der YouTube-Reportage – mit Deepfakes. Die Schüler:innen ergänzen auf dem Arbeitsblatt 2.3 Satzanfänge, die zum kritischen Nachdenken über das Thema anregen sollen. Diese Reflexion eignet sich gut als Hausaufgabe.
Sozialform: Einzelarbeit
Material: YouTube-Reportage "Deepfake-Videos: Erkennst du die Fälschung?", Arbeitsblatt 2.3
Erarbeitung 2: Medienpraxis – eigene Reportage planen
Im Anschluss konzipieren die Schüler:innen in Gruppen eigene Reportagen und setzen diese beim Dreh mit Tablets oder Smartphones um. Auf dem Arbeitsblatt 2.3 erhalten sie dafür vier Themen zur Auswahl (In-App-Käufe, Markenkleidung in der Schule, Qualität des Schulessens und Bundesjugendspiele). Um die Facetten des Themas besser erfassen zu können, recherchieren die Gruppen zunächst zu ihren jeweiligen Themen im Internet. Im Anschluss überlegen sie, ob sie das Thema mit Protagonist:innen oder als Selbstversuch umsetzen wollen und wo sie dafür welche Bilder und Interviews drehen wollen. Der Drehplan auf dem Materialblatt 2.4 hilft, die Vorbereitung zu strukturieren. Alle Themen lassen sich problemlos auf einem Schulgelände umsetzen. Die Rolle möglicher Expert:innen kann in einem Rollenspiel von den Jugendlichen selbst oder der Lehrkraft übernommen werden.
Sozialform: Gruppenarbeit
Tipps zur Differenzierung: Teilen Sie bei Bedarf die Karten mit Vorschlägen für mögliche Expert:innen unterstützend aus. Weisen Sie die Schüler:innen in dem Fall aber darauf hin, dass keine der skizzierten Figuren Protagonist:in sein kann. Wollen die Jugendlichen in ihrer Reportage jemanden begleiten, müssen sie diese Figur selbst konzipieren. Dies könnte beispielsweise jemand sein, der durch In-App-Käufe sein gesamtes Taschengeld verbraucht hat, oder jemand, der sich keine Markenkleidung leisten kann und deswegen gemobbt wird. Alternativ können die Schüler:innen die Reportage als Selbstversuch anlegen und beispielsweise das Schulessen testen.
Material: Arbeits- und Materialblatt 2.3, Endgeräte mit Internetzugang, Materialblatt 2.4, Tablets oder Smartphones für den Dreh, eventuell Requisiten
Erarbeitung 3: Fakes und Fakten
Im letzten Teil der Unterrichtseinheit befassen sich die Schüler:innen genereller mit Fake News. Fakes im Netz sind nicht nur ein Thema, mit dem sie sich als Nutzer:innen auseinandersetzen müssen. Auch Journalist:innen werden bei ihren Recherchen immer wieder mit Fakes konfrontiert und müssen lernen, diese von Fakten zu unterscheiden. Darüber hinaus wird der Begriff "Fake News" heute auch als politischer Kampfbegriff instrumentalisiert. Aus diesem Grund sprechen viele Menschen heute von Desinformation statt von Fake News.
Die Schüler:innen sind vermutlich häufig mit Informationen im Netz konfrontiert, die ihnen seltsam vorkommen. Sie erhalten als Hausaufgabe den Auftrag, ein oder zwei solcher möglichen Fake News zu sichern (zum Beispiel als Screenshot auf dem Smartphone) und zum Unterricht mitzubringen.
Im Unterricht erhalten sie den Infotext "Fakes und Fakten". Er liefert Hintergründe zum Thema und gibt Tipps zum Enttarnen von Fake News. Die Schüler:innen lesen den Text und befassen sich im Anschluss mithilfe des Arbeitsblatts 2.6 noch einmal intensiver mit einer ihrer mutmaßlichen Fake News. Sprechen Sie einzelne Beispiele im Anschluss exemplarisch im Plenum durch.
Sozialform: Einzelarbeit
Tipps zur Differenzierung: Der Infotext "Fakes und Fakten" liegt in zwei Niveaustufen vor. Die B-Fassung ist kürzer, die Informationen sind stärker gegliedert. Die Schüler:innen erhalten darin die Tipps zum Enttarnen von Fake News als Checkliste.
Material: Smartphones der Schüler:innen mit Screenshots möglicher Fakes, Infotext "Fakes und Fakten" A und B, Arbeitsblatt 2.6
Vertiefung: Warum produziert jemand Fake News?
Anhand zweier fiktiver Beispielgeschichten auf dem Arbeitsblatt 2.7 überlegen die Schüler:innen in Partnerarbeit, welche Motivation hinter dem Verfassen von Fake News stecken könnte. Hinweise darauf konnten sie ebenfalls dem Infotext "Fakes und Fakten" entnehmen. Dieses Wissen wenden die Schüler:innen jetzt auf die Beispiele an.
Material: Infotext "Fakes und Fakten" A und B, Arbeitsblatt 2.6