Als einziger Musiker ist er dreifaches Mitglied der Rock and Roll Hall of Fame; 17 Mal wurde er mit einem Grammy geehrt. Wie kaum ein anderer Gitarrist hat Eric Clapton die Entwicklung des weißen Bluesrock geprägt. Schon zu Beginn seiner Karriere Mitte der Sechziger kursiert in London der Satz "Clapton is God" - Clapton ist Gott.
Der Ausnahmegitarrist kommt am 30. März 1945 in der Grafschaft Surrey zur Welt, unehelich und vaterlos, seine Mutter ist erst 16. Introvertiert und voller Minderwertigkeitskomplexe wächst Clapton auf. 1961 entdeckt der schüchterne Einzelgänger die Musik von Robert Johnson, dem König des Delta Blues – und hat den Sound seines Lebens gefunden.
Yardbirds – Bluesbreakers - Cream
Supergroup Cream: (v.r.) Eric Clapton, Jack Bruce, Ginger Baker
"Dieses Zeug war Hardcore, härter als alles, was mir je zu Ohren gekommen war", schreibt Eric Clapton in seiner Autobiografie. "Mir wurde klar, dass ich auf einer gewissen Ebene meinen Meister gefunden hatte und dass es mein Lebenswerk sein würde, dem Vorbild dieses Mannes zu folgen."
Tag und Nacht übt Clapton auf der Gitarre und erarbeitet sich eine unvergleichliche Spieltechnik. Nach ersten Auftritten mit Kneipenbands schreibt er mit 18 Jahren bei den Yardbirds bereits Musikgeschichte. Dann schließt er sich John Mayall's Bluesbreakers an und gründet 1966 mit Jack Bruce und Ginger Baker die Gruppe Cream.
Rechtsradikale Pöbeleien
Auf der Bühne agiert Eric Clapton mit stoischer Gelassenheit, was ihm den Namen "Slowhand" einbringt. Sein drogengeschwängertes Leben aber folgt dem Motto "Live fast, die young", lebe schnell, stirb jung. "Ich ging einfach davon aus, dass ich irgendwie immun gegen die Droge war", bekennt Clapton später.
"Verlorene Jahre" nennt er diese zugedröhnte Zeit, in der sich der Rockstar auch unverhohlen als Rassist outet. Bei einem Konzert in Birmingham pöbelt Clapton 1976 ins Mikro: "Sind Ausländer im Publikum? Wenn ja, sollten sie bitte ihre Hände erheben. Ich beobachte Euch, ihr Kanaken! Großbritannien muss weiß bleiben!"
Abkehr von Drogen und besser denn je
Es braucht Jahre, bis sich Eric Clapton von seinen rassistischen Parolen distanziert. Mit Hilfe von Freunden, die ihn immer wieder als Gast auf die Bühne holen, übersteht er Drogensucht und Depressionen; gereift und besser denn je kehrt er Ende der 80er Jahre zurück ins Rampenlicht.
Seitdem ist Ruhe eingekehrt im Leben des "Gitarrengottes", den das Musik-Magazin "Rolling Stone" unter den 100 besten Gitarristen aller Zeiten auf Rang zwei hinter Jimi Hendrix führt. Zu Recht, urteilt sein deutscher Biograf Peter Kemper: "Clapton ist der weiße Blues-Gitarrist mit dem vielseitigsten Vokabular und mit der flüssigsten Spielweise."
Programmtipps:
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