Die Brandermittler haben am Dienstag damit begonnen, Trümmerteile zu untersuchen, Fotos von der Unglücksstelle zu machen und nach weiteren Spuren zu suchen. Allerdings sei diese Arbeit sehr zeitintensiv, weil das Feuer große Zerstörung hinterlassen habe, so die Staatsanwaltschaft. Wahrscheinlich sei am Mittwoch ein erstes Kurzgutachten zu erwarten.
Keine Hinweise auf Brandursache
Bislang gebe es keine Hinweise auf Fremdverschulden oder eine Straftat. Noch ist nicht klar, ob Fahrlässigkeit oder technische Defekte zu dem tragischen Unglück führten. Genauso unklar ist, ob Brand- und Rauchmelder ausgelöst wurden, um vor den Flammen zu warnen. Die Brandsachverständigen seien damit beauftragt, genau das zu ermitteln.
Der hölzerne Altbau ist jedenfalls nicht mehr bewohnbar. Für die Menschen, die hier ihr Zuhause verloren haben, hat die Stadt Solingen Hotelzimmer und Wohnungen zur Verfügung gestellt.
Tote Familie lebte in Dachgeschosswohnung
Schon während der Löscharbeiten am Montag und während der Suche nach vermissten Opfern in dem ausgebrannten Mehrfamilienhaus waren Brandermittler der Kriminalpolizei vor Ort. Doch standen da noch Rettungseinsätze im Vordergrund.
Erst am späten Montagnachmittag war es traurige Gewissheit: Auch der vermisste Säugling war Opfer von Rauch und Flammen geworden. Für insgesamt vier Menschen, darunter zwei Kinder, wurde die Dachgeschosswohnung in dem Altbau somit zur tödlichen Falle.
Die Betroffenheit in Solingen ist groß. Es kommen immer wieder Menschen zur Unglücksstelle - legen Blumen nieder und zünden Kerzen an.
Verletzte auf Intensivstation
Außerdem wurden drei Bewohner schwerstverletzt. Sie werden weiterhin auf einer Intensivstation behandelt. Laut Staatsanwaltschaft handelt es sich dabei um zwei Erwachsene und ein Kind, die wohl aus Panik aus dem brennenden Haus gesprungen und auf einem Autodach gelandet waren. Vier weitere Menschen seien leicht verletzt worden.
Rettungskräfte geschockt
Für die Einsatzkräfte war der Großbrand eine enorme Herausforderung. Über Stunden stand nicht fest, ob der vermisste Säugling im Dachgeschoss nicht vielleicht doch außerhalb übernachtet hatte. Selbst für erfahrene Rettungskräfte ein hochemotionaler Einsatz.
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