Bereits am Morgen hatte die Feuerwehr drei Tote im Dachgeschoss des Mehrfamilienhauses entdeckt - darunter zwei Erwachsene und ein Kind. Am späten Mittag dann die traurige Gewissheit: Auch der vermisste Säugling ist tot.
Mittlerweile hat die Polizei bestätigt, dass es sich um eine Familie handelt, die im Dachgeschoss des Mehrfamilienhauses gewohnt hat.
Schwieriger Einsatz
Für die Suche der Vermissten waren verschiedene Spür- und Rettungshunde im Einsatz. Auch ein Spezialfahrzeug aus Haan musste anrücken, damit die Rettungskräfte über das Dach in das Haus vordringen konnten.
Insgesamt wurden 21 Menschen verletzt, neun davon schwer. Sie wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht.
Großalarm ausgelöst: Menschenleben in Gefahr
Gegen kurz vor drei Uhr morgens war die Feuerwehr wegen eines Brandes in der Grünewalder Straße in Solingen-Höhscheid alarmiert worden. Aufgrund der zahlreichen Notrufe, die zeitweise sämtliche Notrufleitungen belegten, wurde direkt Großalarm ausgelöst.
Bewohner springen aus Fenstern
Laut Feuerwehr hatte sich der Brand bei ihrem Eintreffen bereits weit entwickelt, sei also vermutlich relativ spät entdeckt worden. Das habe dazu geführt, dass die Menschen in ihrer Not aus den Fenstern gesprungen seien, um sich vor den Flammen zu retten. Obwohl die Feuerwehr Sprungpolster positioniert hatte, sei eine Person auf einem Autodach gelandet und schwer verletzt worden.
100 Jahre altes Haus
Das Mehrfamilienhaus ist rund 100 Jahre alt, mit Holzdecken und hölzernem Treppenhaus. Dort konnte sich das Feuer rasend schnell ausbreiten. Den Brandherd vermutet die Feuerwehr im ersten Obergeschoss des Hauses.
Seelsorger im Einsatz
Immer wieder kommen Menschen zu den Einsatzkräften, um zu erfahren, wie es ihren Angehörigen geht. Notfallseelsorger sind im Einsatz. Der Solinger Oberbürgermeister Tim Kurzbach hat nach dem tragischen Brand Trauerbeflaggung für das Rathaus der Stadt angeordnet.
Brandursache unklar
Die Feuerwehr war mit insgesamt etwa 120 Einsatzkräften vor Ort. Der Brand ist inzwischen gelöscht. Das vierstöckige Haus sei massiv zerstört worden, das Treppenhaus teils eingestürzt, so die Feuerwehr. Die Brandursache ist noch unklar. Das Brandhaus sowie danebenstehende Gebäude sind derzeit nicht bewohnbar.
Um die Ermittlungsarbeit zu unterstützen wurden ein Leichenspürhund und ein Brandmittelspürhund eingesetzt. Staatsanwaltschaft und Polizei haben die Ermittlungen aufgenommen, um die Brandursache und die Hintergründe aufzuklären. Standardmäßig wurde auch die Mordkommission eingeschaltet.
Der Rauch war auch in anderen Stadtteilen wahrnehmbar, die Feuerwehr schloss aber Gesundheitsgefährdung aus.
Unsere Quellen:
- Feuerwehr Wuppertal
- Reporter vor Ort
Wir berichten über das Thema in der Lokalzeit Bergisches Land am 25.3.2024