Eifelhöhenklinik: Notunterkunft schließt, Wohnungen geplant

Stand: 20.01.2025, 15:20 Uhr

Die ehemalige Eifelhöhenklinik in Marmagen wird ab Mai nicht mehr als Flüchtlingsunterkunft genutzt.

Nach etwas mehr als zwei Jahren ist Schluss. Ende April sollen die letzten Geflüchteten aus Marmagen abreisen. Sie werden in andere Landesunterkünfte verlegt. Die Gemeinde hat eine weitere Nutzung des sanierungsbedürftigen Gebäudes als Notunterkunft nicht verlängert.

Zukunft noch unklar

Seit Anfang 2023 hat Marmagen bis zu 750 Flüchtlinge beherbergt. Die Nutzung der ehemaligen Klinik als Flüchtlingsunterkunft war mit einer Sonder-Duldung durch den Kreis Euskirchen möglich. Das Gebäude war von Anfang an nur als vorübergehende Notunterkunft ohne weitere Infrastruktur gedacht. Diese Duldung endet im April 2025. Bis dahin sollen genug Unterbringungskapazitäten an anderen Orten für die Flüchtlinge zur Verfügung stehen.

Wohngemeinschaften möglich

Angesichts der baulichen Mängel wird eine Nutzung als Reha-Klinik ausgeschlossen. Die Zukunft soll, laut Bürgermeister Norbert Crump, im Bereich Soziales und Gesundheit liegen: das könnten Wohngemeinschaften im Rahmen von Pflege sein, aber auch in Richtung ärztliche gesundheitliche Versorgung gehen.

Außerdem könnte in den Gebäuden Platz sein für Kultur, Literatur etc. und auf dem Bauland der umliegenden Freifläche könnten Wohnungen entstehen.

Eifelhöhenklinik: Notunterkunft schließt, Wohnungen geplant WDR Studios NRW 20.01.2025 00:42 Min. Verfügbar bis 20.01.2027 WDR Online

Eine naturschutzfachliche Begutachtung wurde bereits abgeschlossen. Diese wird im Februar offengelegt. Das Ergebnis ist nach Angaben des Bürgermeisters positiv zu sehen, da nichts gefunden wurde und einer Bebauung damit nichts mehr entgegenstehe.

Bürgerbeteiligung im Februar

Die Sondersitzung des Rates findet am 4. Februar statt. Am 11. Februar soll es eine Bürgerversammlung geben, auf der über die Zukunft des Standortes informiert wird.

Aufatmen in der Bevölkerung

Die Nutzung als Flüchtlingsheim hatte im beschaulichen 1600-Seelen-Dorf immer wieder Konflikte zur Folge, z.B. wegen polizeilich bestätigter Diebstähle. Ehrenamtliche aus dem Dorf hatten durch großes Engagement und gemeinsame Aktivitäten mit den Flüchtlingen aber bis zuletzt zur Entspannung der Lage beigetragen.

Quelle:

  • Reporterin vor Ort
  • Betreiber Eifelhöhenklinik
  • Norbert Crump, Bürgermeister von Nettersheim

Über dieses Thema berichtet der WDR am 20.01.2025 auch im Fernsehen in der WDR Lokalzeit aus Aachen und im Radio auf WDR 2 Rheinland.