1LIVE: Hey Mark, schön dich wiederzusehen!
Mark Wahlberg: Ebenso! Hat dir der Film gefallen?
1LIVE: Ich hab schon sehr gelacht, muss ich zugeben, ja.
Mark Wahlberg: Noch so ein vollkranker Typ! (lacht). Aber ich mag den Scheiß ja auch, also begegnen wir uns da auf Augenhöhe.
1LIVE: Vor allem ist es schon wieder ein Film, bei dem es schwer wird, deinen vier Kindern zu erklären, dass sie da nicht rein gehen dürfen.
Mark Wahlberg: Das stimmt absolut, genau wie bei Teil 1. Die haben mich ja jetzt wieder mit diesem Teddy auf den Filmplakaten gesehen, das sieht für die natürlich nach was ganz anderem aus als die Art von Filmen, die ich sonst so mache. Und trotzdem musste ich ihnen wieder irgendwie beibringen, dass das kein allzu netter, sondern ein ziemlich rüpelhafter Teddy ist. Und, dass sie ihn deshalb eben doch noch nicht gucken dürfen, weshalb sie das natürlich umso mehr wollen, ist ja immer so! Aber meine Frau ist da auch sehr konservativ... das ist nicht so leicht in Amerika, du kennst das ja: Die Leute haben ein Problem mit dem "F-Wort" und mit Sexualität allgemein, aber es ist gar kein Problem, in Filmen zu zeigen, wie einer abgeknallt wird.
1LIVE: Gibt's denn für dich selbst in Sachen derber Humor auch irgendwo eine Grenze, etwas, das du bei einem Filmdreh nicht machen oder sagen würdest?
Mark Wahlberg: Bei mir ist diese Grenze bei allem erreicht, was mit Religion zu tun hat. Da geht's mir nicht nur um meinen eigenen Glauben sondern um jede Religion. Wenn Ted da was im Film in diese Richtung sagen würde, dann wäre das sein Problem, aber ich selbst würd's tatsächlich nicht machen.
1LIVE: Hat dich Regisseur Seth McFarlane, der auch schon den ersten Film gemacht hat und im Film die Stimme von Ted ist, in alle Jokes eingeweiht oder euch auch mal mit was überrascht? Ich denke da nur an die "Jurassic Park" Szene...
Mark Wahlberg: Das ist auch eine meiner Lieblings-Szenen... ja, das hab ich gewusst, das steht eigentlich bei ihm immer alles im Drehbuch. Ist ja unser Glück, dass gerade erst "Jurassic World" rausgekommen ist, da haben die Leute das frisch im Gedächtnis, da ist der Gag dann doppelt gut. Seth ist, was sowas angeht, ein echt extrem schlaues Kerlchen! Aber klar, manchmal entstehen dann auch Sachen sehr spontan...
1LIVE: Zum Beispiel?
Mark Wahlberg: Die ganzen Dialogszenen, die ich mit Ted habe, Seth spricht ihn ja, wie du schon gesagt hast. Das ist natürlich auch am Set so: Ich kann Ted nicht sehen, weil der erst hinterher rein animiert wird, aber ich kann ihn durch Seth hören und da denkt er sich dann manchmal schon einfach was aus, dadurch entstehen dann spontane Dialoge. Manche davon sind am Ende dann dermaßen abgefuckt, dass wir sie komplett neu drehen müssen, andere schaffen es aber durchaus in den Film.
1LIVE: "Ted 2" ist, genau wie der erste Teil, wieder voll mit dem übermäßigen Gebrauch von "Shits" und "Fucks". Was ist eigentlich dein Favorit?
Mark Wahlberg: Ich würde schon sagen "Fuck" ist da wohl mein Alltags-Schimpfwort, das passt auf so vieles, was nicht rund läuft oder einen mal aufregt. Ich versuche natürlich, es nicht vor den Kindern zu benutzen. So gut es geht.
1LIVE: Amanda Seyfried ist im zweiten Ted-Teil neu dazugekommen, für Mila Kunis, die keine Fortsetzung mehr drehen wollte. Wie war es mit ihr, habt ihr euch gut verstanden oder auch mal gezankt?
Mark Wahlberg: Sie hat angefangen!! Ehrlich! Das war so: zwischen den einzelnen Szenen, die wir gedreht haben, hab ich mich hin und wieder mal in so einen echt gemütlichen Lounge-Sessel gepackt und bin da dann auch mal kurz weggenickt. Und sie, die ich gerade mal einen Tag vorher überhaupt erst kennengelernt hatte, schleicht sich von hinten an mich ran und schreit mir ins Ohr, dass ich fast einen Herzinfarkt kriege! Also denke ich mir: Okay... du willst Spielchen spielen? Dann spielen wir mal!
1LIVE: Was hast du gemacht?!
Mark Wahlberg: Ich hatte noch nie zuvor jemanden gesehen, der so ein Geschiss um seinen Köter macht, wie sie. Selbst wenn wir gedreht haben, war diese Töle ständig irgendwo um uns herum. Also hab ich einen von meinen Kumpels angerufen und gesagt: Wenn sie mal kurz nicht aufpasst, schnapp dir den Hund, pack ihn ins Auto und hau mit dem Vieh ab. Wir überlegen uns was. (lacht)
1LIVE: Ach Du Scheiße...
Mark Wahlberg: Wir wollten den locker für 'ne Woche oder so kidnappen und ihn ihr dann irgendwann zurückgeben, vielleicht nach den Dreharbeiten in Boston, wenn wir in New York wären. Gesagt, getan, ich meine: alles was wir brauchten war ein kleines Stück Hühnchen und der Köter springt zu einem Fremden ins Auto, überleg mal! Wir haben extra ihre Trailertür offen stehen lassen, damit sie denkt, es wäre ihr Fehler gewesen. Und dann haben wir uns in meinem Trailer hinter der Scheibe versteckt und gewartet.
1LIVE: Was hat sie gemacht?
Mark Wahlberg: Du machst dir kein Bild: Sie kommt zurück, sieht die offene Tür und wird SOFORT panisch! Rennt in ihren Trailer, rennt wieder raus, heult, schreit, kommt zu mir rüber gerannt, schubst mich aus meiner eigen Tür und schreit mich an: Hast du meinen Hund? Was hast du mit meinem Hund gemacht?! Völlig hysterisch! (lacht laut). Und ich sag so: Ich hab deinen Köter nicht, hier, kannst gucken, und sie wühlt echt alles durch! Sie war dann aber so verzweifelt, dass ich meinen Kumpel angerufen habe und gesagt habe: okay, bring den verdammten Köter wieder her, die klappt mir hier sonst zusammen. Die fängt noch an, überall Vermissten-Anzeigen aufzuhängen. Also haben wir ihn ihr zurückgegeben und siehe da: seitdem wollte sie sich nie wieder mit mir anlegen (grinst).
1LIVE: Redet sie überhaupt noch mit dir?
Mark Wahlberg: Absolut, wir sind cool miteinander aber sie hat ihre Lektion gelernt... man verarscht mich lieber nicht (lacht).