Stichtag

19. Februar 1924 - Lee Marvin wird geboren

Soldat, Cowboy, Killer - rund 35 Jahre lang gibt Lee Marvin auf der Leinwand immer wieder den Bösewicht vom Dienst. Seine athletische Figur, sein markantes Gesicht und sein ungerührter Blick sind das Kapital des US-Schauspielers, der am 19. Februar 1924 in New York geboren wird. Wegen Schwierigkeiten in der Schule tritt er im Zweiten Weltkrieg freiwillig in die Armee ein. 1944 wird er bei einem Einsatz im Südpazifik schwer verwundet. Nach verschiedenen Jobs nimmt er Schauspielunterricht und hat 1951 sein Kinodebüt in Henry Hathaways "You're in the navy now".

Für sein Schurken-Image sorgen brutale Auftritte: In Fritz Langs "Heißes Eisen" (1953) drückt er brennende Zigaretten auf einer Frauenhand aus, in Richard Fleischers "Violent Saturday" (1955) tritt er einem Kind auf die Hand. Auch in John Fords Westernklassiker "Der Mann, der Liberty Valance erschoss" (1962) spielt Marvin an der Seite von John Wayne und James Stewart einen gnadenlosen Gangster, der Angst verbreitet. In Don Siegels Hemingway-Verfilmung "Der Tod eines Killers" (1964) terrorisiert er als Profikiller eine Blinde.

Beatles von Platz eins verdrängt

In seinem großen Kinoerfolg "Das dreckige Dutzend" (1967), einem Kriegsfilm von Robert Aldrich, agiert Marvin ebenfalls rücksichtslos. Als Offizier soll er zwölf Kriminelle und Psychopathen aus einem Militärgefängnis für ein Sonderkommando aussuchen und drillen.

Doch Marvin kann auch anders: Für seine Doppelrolle in Elliot Silversteins Komödie "Cat Ballou" gewinnt er 1966 einen Oscar. Marvin amüsiert an der Seite von Jane Fonda als abgehalfteter Revolverheld, der sich mit seinem diabolischen Zwillingsbruder duelliert. 1969 brummt sich Marvin als Goldgräber durch das Musical "Westwärts zieht der Wind". Mit dem Lied "Wandrin' Star" gelingt ihm im Jahr darauf sogar der Sprung an die Spitze der britischen Hitparade - und verdrängt die Beatles von Platz eins. Seine tiefe Stimme soll er regelmäßig mit einer Kombination aus Gin und Guinessbier geölt haben.

Letzter Erfolg mit "Gorky Park"

In den 1970er Jahren wird es ruhiger um Marvin. Er lehnt mehrmals Rollen in Filmen ab, die später erfolgreich sind. Stattdessen spielt er in Produktionen mit, die von der Kritik verrissen werden wie etwa Mark Robsons "Lawinenexpress" (1979). Vier Jahre vor seinem Tod gelingt Marvin jedoch noch einmal ein großer Auftritt: Er spielt einen gewissenlosen Geschäftsmann in dem gelobten Polit-Thriller "Gorky Park" (1983). Seine letzte Rolle hat er in dem Actionfilm "The Delta Force" (1986) von Michael Apted an der Seite von Chuck Norris. Lee Marvin stirbt am 29. August 1987 in Tucson im US-Bundesstaat Arizona.

Stand: 19.02.2014

Programmtipps:

Auf WDR 2 können Sie den Stichtag immer gegen 9.40 Uhr hören. Wiederholung: von Montag bis Freitag gegen 17.40 Uhr und am Samstag um 18.40 Uhr. Der Stichtag ist nach der Ausstrahlung als Podcast abrufbar.