Stichtag

29. November 1888 – Grundlage für Arbeiter-Samariter-Bund gelegt

Wolfgang Deppe-Schwittay liegen die Hauptschüler am Herzen. "Die benachteiligten Schüler", wie er sie nennt. Deshalb hat der ehemalige Schulleiter 2004 die Initiative "Handwerk macht Schule" ins Leben gerufen, bei dem die Schüler im Unterricht den Umgang mit den unterschiedlichsten Werkzeugen erlernen können.

Deppe-Schwittay arbeitet ehrenamtlich – ebenso wie die Handwerker, die von der Initiative in die Schulen eingeladen werden. Ermöglicht wird das Projekt vom Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), einem der großen deutschen Wohlfahrtsverbände. "Helfen lernen" - so lautet seit jeher seine Devise.

Am Anfang steht die Erste Hilfe

Die Geschichte des ASB beginnt im 19. Jahrhundert. Damals sind tödliche Arbeitsunfälle in Fabriken und Bergwerken oder auf Baustellen an der Tagesordnung. Dem gegenüber sind Arbeitsschutzmaßnahmen ebenso Mangelware wie geeignete Vorkehrungen für den Ernstfall. Da beschließen die Arbeiter in Berlin, sich bei Unfällen selbst um die Versorgung von Verletzten zu kümmern. Am 29. November 1888 treffen sich über 100 Zimmerleute, Maurer und Bauarbeiter zu ihrem ersten selbstorganisierten Erste-Hilfe-Kurs. Weitere Kurse folgen – bald auch in anderen Städten Deutschlands.

Der Obrigkeit sind diese Treffen ein Dorn im Auge. Eine Zeit lang wird den Arbeitern verboten, sich in Gaststätten zu versammeln. Zudem sind die meisten Ärzte nicht bereit, die interessierten Laien zu unterrichten. Vor allem jüdische Mediziner erteilen Nachhilfe. 1909 schließen sich die Selbsthilfeorganisationen deutschlandweit zum Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) zusammen. Dieser veranstaltet fortan nicht nur Erste-Hilfe-Kurse, sondern konzipiert auch Vorschriften zum Arbeits- und Unfallschutz und entwickelt Ideen zur Verbesserung der Hygiene in Krankenhäusern.

Von Ambulanz bis Suchtberatung

Heute hat der Arbeiter-Samariter-Bund als unabhängige Organisation mehr als eine Million Mitglieder – und eine gewaltige Fahrzeugflotte, die als Ambulanz und Rettungsdienst, aber auch zum Katastrophenschutz ausfährt. Auch die Unterstützung behinderter oder suchtkranker Menschen sowie die Schuldnerberatung gehört zu den Aufgabenfeldern des ASB.

Das Hauptaufgabenfeld des ASB aber sind die sozialen Dienste: Vor allem in der häuslichen Betreuung und Pflege alter Menschen kommen seine Mitarbeiter zum Einsatz.

Stand: 29.11.2013

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