11. März 1931 - Medienunternehmer Rupert Murdoch wird geboren

Stand: 11.03.2021, 00:00 Uhr

Als strahlender Sieger wird Tony Blair 1997 von seinen Wählern gefeiert. Mit einem politischen Erdrutsch hat Großbritanniens neuer Premierminister nach 18 Jahren die Tories von der Macht vertrieben. Ein einflussreiches Massenblatt stellt sofort klar, wem Blair und seine Labour Party diesen Triumph verdanken.

"Wir haben gewonnen!“ titelt 'The Sun'. Wir - damit ist vor allem der Besitzer der auflagenstarken Boulevardzeitung gemeint. Lange hat Rupert Murdoch den Konservativen als publizistisches Sturmgeschütz die Macht gesichert; genau so hat er nun Blair ins Amt gebracht: mit täglichen Schmuddelgeschichten über die Tories und Lob für Labour.

Rupert Murdoch, austral. Zeitungsverleger (Geburtst. 11.03.1931) WDR 2 Stichtag 11.03.2021 04:16 Min. Verfügbar bis 09.03.2031 WDR 2

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Schnellstart als Jungverleger

Keith Rupert Murdoch, am 11. März 1931 im australischen Melbourne geboren, ist der Sohn eines Zeitungsverlegers. In Oxford studiert er Philosophie, Politik und Ökonomie. Nach dem Tod des Vaters kehrt der 22-Jährige zurück und übernimmt 1952 das Unternehmen. "Kinder-Verleger" spottet die Konkurrenz.

Rupert Murdoch 1964 mit Ausgabe des "Daily Mirror" | Bildquelle: Sidney Daily Mirror

Doch der Neuling zeigt sofort, was in ihm steckt. Murdoch expandiert, kauft Zeitungen, Radiostationen und macht aus kleinen Blättern große Boulevardmedien. Dann rollt er Großbritannien auf, übernimmt 'News of the World' und 'The Sun' und gründet später TV-Sender wie Sky Channel.

Murdoch kauft Fox News

Kritiker werfen Murdoch immer wieder vor, sein Aufstieg zum Medienzar beruhe allein auf sexgeladenem Billigjournalismus, fetten Schlagzeilen und nicht selten auf unsauber recherchierten Enthüllungsstories. Aber auch seriöse Zeitungen wie die ehrwürdige Londoner 'Times' werden zu Murdochs Beute.

Um den US-Markt aufrollen zu können, nimmt Rupert Murdoch die amerikanische Staatsbürgerschaft an. Den Fernsehsender Fox News macht er zum Flaggschiff seines Medienimperiums, unter dessen Dach er Hunderte Unternehmen vereint – 2007 auch das traditionsreiche 'Wall Street Journal'.

Der 'News of the World'-Skandal

Fox News nimmt die USA unter populistischen Dauerbeschuss und ebnet so den Weg für die Präsidentschaft von Donald Trump. Anfang 2010 bringt ein Skandal Murdoch ins Wanken. Seine Journalisten der 'News of the Word' haben Polizisten geschmiert und Telefone angezapft – von Politikern, Prominenten und sogar von Verbrechensopfern.

Entsprechend groß ist die Empörung der Briten. Murdoch gibt sich demütig und erklärt: "Ich habe versagt." Die Zeitung wird geschlossen, doch sonst ändert sich nichts. Murdochs Medien machen weiter Stimmung – gegen alles "Linke", gegen Klimaaktivisten und gegen die Europäische Union. Auch der Brexit, so sehen es viele Insider, ist ein Produkt aus dem Hause Murdoch.

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