26. Januar 1891 - Nicolaus August Otto stirbt in in Köln

Stand: 26.01.2021, 00:00 Uhr

Als Nicolaus August Otto am 14. Juni 1832 im Taunus zur Welt kommt, fahren die Menschen noch Kutsche – wenn überhaupt. Die meisten verlassen eher selten ihre Dörfer und Städte. Otto aber zieht es nach einer Kaufmanns-Ausbildung nach Köln, wo er für einen Großhändler Waschmittel, Strümpfe und Haushaltswaren verkauft.

Doch seine Leidenschaft gilt der Technik. Zusammen mit seinem Bruder entwickelt Otto den Gasmotor des französischen Ingenieurs Étienne Lenoir weiter. Sie setzen auf einen Antrieb mit flüssigem Brennstoff – zunächst ohne Erfolg. Doch Otto tüftelt weiter, überlegt und probiert jahrelang.

Nicolaus August Otto, dt. Erfinder (Todestag 26.01.1891) WDR 2 Stichtag 26.01.2021 04:15 Min. Verfügbar bis 24.01.2031 WDR 2

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Ansaugen, verdichten, verbrennen, auspuffen

"Das spricht dafür, dass man es sehr weit bringen kann, wenn man eine Idee, ein Vorstellungsvermögen und eine Ausdauer hat", erzählt seine Ururenkelin Roswitha Nottebaum bewundernd. Ottos Idee ist eine Maschine, die im Viertaktprinzip läuft: ansaugen, verdichten, verbrennen und auspuffen. Die Grundlagen für den späteren Otto-Viertakt-Motor.

Auch ein wenig Glück verhilft zum Erfolg. Nicolaus Otto lernt 1864 mit Eugen Langen einen Mitstreiter und Kapitalgeber kennen. Gemeinsam konstruieren sie einen Verbrennungsmotor, der die industriellen Dampfmaschinen ablösen soll. Die "Atmosphärische Gaskraftmaschine" erhält 1867 auf der Pariser Weltausstellung eine Goldmedaille. Bald folgen Aufträge aus aller Welt.

Spannungsverhältnis mit Daimler und Maybach

Otto und Langen gründen die Deutz AG. Dort arbeiten auch die späteren Auto-Pioniere Gottlieb Daimler und Wilhelm Maybach, die den Viertakt-Motor zur Serienreife bringen. Als im Oktober 1880 der fertig gebaute Kölner Dom eingeweiht wird, setzen ihn mit Otto-Motoren betriebene Scheinwerfer in Szene.

Im Unternehmen gerät Otto immer wieder mit Daimler und Maybach aneinander. "Er hatte auch das Bestreben, keine anderen Götter neben sich gelten zu lassen", sagt Helmut Müller, Leiter Unternehmensgeschichte der Deutz AG. "Deshalb auch dieses Spannungsverhältnis mit Daimler und Maybach."

Der ewige Streit um Patente

Schließlich verlassen Daimler und Maybach die Firma, während Otto sich viel mit juristischen Fragen beschäftigen muss. 1886 verliert er sogar sein Patent auf den Viertakt-Motor. Das trifft ihn schwer. Der Eigenbrötler ist eigentlich auch ein "harmoniebedürftiger Mensch", sagt seine Ururenkelin Nottebaum, "und nicht so ein Kämpfer."

Mit nur 58 Jahren stirbt Nicolaus August Otto am 26. Januar 1891 in Köln an Herzversagen. Auf der Grundlage seines Viertakt-Motors fahren bis heute unzählige Fahrzeuge weltweit.

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