7. Oktober 1959 - Lunik III macht erste Fotos von der Rückseite des Mondes

Stand: 07.10.2019, 00:00 Uhr

In den frühen Morgenstunden des 7. Oktober 1959 richtet die Sonde Lunik III in einem Abstand von 6.200 Kilometern ihre Kamera aus. Das erste Foto wird zur Erde gefunkt. Allerdings ist die Qualität so schlecht, dass der Vorsitzende der sowjetischen Akademie der Wissenschaften, Mstislaw Keldysch, den historischen Moment so kommentiert: "Der Mond ist empört, dass wir seine verbotene Seite anschauen."

Insgesamt werden 29 Fotos geschossen, von denen 17 brauchbar sind. "Der Mond zeigt uns immer die gleiche Seite. Und vor Lunik III hat kein Mensch jemals die erdabgewandte Seite gesehen", sagt Professor Harald Hiesinger, Planetologe an der Universität Münster. "Lunik III ist eine wegweisende Mission gewesen."

Lunik III fotografiert erstmals Mondrückseite (am 07.10.1959) WDR 2 Stichtag 07.10.2019 04:17 Min. Verfügbar bis 04.10.2029 WDR 2

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Der 13. Mensch auf dem Mond könnte ein Chinese sein – oder eine Frau

Nach dem Kampf um den Mond zwischen Russen und Amerikanern in den 1950er- und 1960er-Jahren war es eine Weile ruhig geworden um den Erdtrabanten. Inzwischen hat ein neuer Wettlauf begonnen. Zwölf weiße US-amerikanische Männer standen bisher auf dem Mond – der 13. Mensch könnte nun aus China oder Indien stammen. Oder auch eine Frau sein, wie es die NASA längst beschlossen haben soll.

"Heute sind die Chinesen weit vorn", erklärt Harald Hiesinger. Im Januar 2019 ist die chinesische Sonde Chang'e 4 auf der erdabgewandten Seite des Mondes gelandet – das ist zuvor noch keiner Mission gelungen. Auch ein indischer Orbiter umkreist den Mond. Und die US-Amerikaner wollen im Jahr 2024 wieder Astronauten auf den Mond schicken.

"Die Chinesen planen zudem für die 2030er-Jahre ein robotisches Dorf auf der Mondoberfläche", sagt Harald Hiesinger. Eine ähnliche Idee hat Johann-Dietrich Wörner von der Europäischen Weltraumorganisation ESA formuliert: Moon Village nennt er sein Projekt, bei dem eine Siedlung entweder auf der Mondoberfläche oder in seiner Umlaufbahn entstehen könnte.

Lunik III verglüht wahrscheinlich in der Erdatmosphäre

Und die NASA hat längst eine eigene Mission im Stil von Lunik III gestartet. Die Mondsonde Lunar Reconnaissance Orbiter kartografiert seit 2009 die Mondoberfläche in hoher Auflösung.

Und Lunik III von 1959? Einige Tage nachdem die Sonde die Mondfotos geschossen hat, bricht der Funkkontakt ab. Es wird vermutet, dass Lunik III später in der Erdatmosphäre verglüht ist.

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"ZeitZeichen" auf WDR 5 (9.45 Uhr) und WDR 3 (17.45 Uhr) erinnert am 7. Oktober 2019 ebenfalls an Lunik III. Auch das "ZeitZeichen" gibt es als Podcast.

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