22. Mai 1946 - Fußballer George Best wird geboren

Stand: 22.05.2016, 00:00 Uhr

Er treibt seine Gegenspieler in den Wahnsinn, seine Trainer zur Verzweiflung und seine Fans in Ekstase: Der mit vielen Fußballtalenten verwöhnte George Best ist in den Sechzigerjahren der erste Superstar der englischen Liga. Er wird gefeiert als großartiger Dribbler der Welt, als begnadeter Fußballartist und gefährlichster Stürmer Europas. Mit ihm holt Manchester United zwei Meisterschaften und einen Europapokal. "Maradona Good, Pelé Better, George Best!", heißt es bis heute in England.

Doch Best ist nicht nur ein genialer Fußballer, der selten den Anweisungen anderer folgt. Abseits des grünen Rasens steht er als gutaussehender Lebemann in den Schlagzeilen: Umgeben von schönen Frauen führt der Sportler ein exzessives Partyleben mit viel Alkohol. Das macht ihn zum ersten Popstar des Fußballs, bringt ihn den Titel "fünfter Beatle" ein - und lässt ihn jung sterben.

Der Traum von einer gesamtirischen Nationalmannschaft

Geboren wird George Best am 22. Mai 1946 im nordirischen Belfast. Er wächst in bescheidenen Verhältnissen auf, sein Vater ist Werftarbeiter, seine Mutter Alkoholikerin. Die meiste Zeit verbringt Best auf der Straße und spielt die Nachbarskinder schwindlig. Mit 15 Jahren wird der flinke Stürmer von einem Talentsucher von Manchester United entdeckt. Best überquert die Irische See, absolviert eine Ausbildung in Manchester und feiert zwei Jahre später sein Profidebüt gegen West Bromwich Albion.

Nach nur 15 Ligaspielen wird er ins nordirische Nationalteam berufen. Zeit seines Lebens träumt Best von einer gesamtirischen Nationalmannschaft, die jenseits von Religionskonflikten bei Weltmeisterschaften antreten könnte - vergebens. Wegen seiner nordirischen Herkunft kann sich Best auf keiner WM mit Pelé, Beckenbauer und Cruyff messen.

Dennoch avanciert er zum englischen und irischen Fußballhelden. Auf dem Höhepunkt seiner Karriere, mit gerade mal 22 Jahren, wird Best zu Englands und Europas Fußballer des Jahres gewählt und gewinnt mit Manchester United gegen Benfica Lissabon den Europapokal der Landesmeister. "Dieser historische Sieg 1968 wäre ohne Best vermutlich nie zustande gekommen", ist Best-Biograf Dietrich Schulze-Marmeling überzeugt.

Alkohol zerstört seine Gesundheit

Das Ausnahmetalent bleibt bis 1973 in Manchester, dann ist sein exzessiver Lebenswandel für den Club nicht mehr tragbar. Nach der Karriere lebt er von seinem Ruhm, verdient gutes Geld mit Vorträgen über sein bewegtes Leben – inklusive Frauenaffären und Alkoholexzessen. "Ich werde wohl immer Probleme mit dem Alkohol haben. Entweder ich besiege den Alkohol oder ich besiege ihn eben nicht!", sagt Best.

Er bekommt eine neue Leber - und trinkt weiter. Dann versagen seine Nieren. Aber Best zeigte bis zum Schluss keine Reue! "Er hat am Ende gesagt: 'Vergießt um mich keine Tränen, ich hatte ein fantastisches Leben'. Er hat das Leben in vollen Zügen genossen mit dem Ergebnis, dass es dann doch ein bisschen zu früh zu Ende war", sagt Schulze-Marmeling. Georg Best stirbt am 25. November 2005 mit 59 Jahren. Bei seiner Beerdigung erweisen ihm 100.000 Fans am Straßenrand in Belfast die letzte Ehre - Katholiken und Protestanten.

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