9. Januar 1949 - Erste Synode der Evangelischen Kirche nach dem Krieg

Stand: 09.01.2019, 00:00 Uhr

"Zusammenkunft" oder "Treffen", das bedeutet das Wort Synode im Altgriechischen. Und weil Theologen oft ziemlich gut Altgriechisch können, haben die Protestanten so ihre jährliche Zusammenkunft genannt: Synode.

Es ist das Parlament der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), ein Gremium von 120 Abgeordneten. Sie verabschieden die Kirchengesetze, vertreten rund 23 Millionen Protestanten in Deutschland und leiten gemeinsam mit dem Rat die Kirche.

Synoden locken keine Menschen vor die Fernseher

Doch die Synode hat ein Problem: In der Öffentlichkeit interessiert sich im Gegensatz zur katholischen Kirche kaum jemand für sie. Die Menschen finden es offenbar spannender, wenn nur einer das Sagen hat, wie bei den Katholiken.

Bei jeder Papstwahl sind tagelang Fernsehkameras auf einen unscheinbaren Schornstein in Rom gerichtet. Mit den Synoden der evangelischen Kirche lassen sich keine Millionen Menschen vor den Fernseher locken.

Erste ev. Synode der Nachkriegszeit (am 09.01.1949) WDR 2 Stichtag 09.01.2019 04:10 Min. Verfügbar bis 06.01.2029 WDR 2

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Die großen Themen des Lebens

Die allererste Synode nach dem Krieg, am 9. Januar 1949, führte zum Zusammenschluss der verschiedenen evangelischen Kirchen in Deutschland. Sie war quasi die konstituierende Sitzung der Evangelischen Kirche in Deutschland.

Die Synodalen sind übrigens nicht ausschließlich Geistliche: Etwa 20 Synodale sind Personen des öffentlichen Lebens. Und es sind stets die großen Themen, die sich die Synoden vornehmen.

Anhand der Themenkataloge der vergangenen 70 Jahre lassen sich die Herausforderungen gut ablesen: zum Beispiel Armut, die Finanzkrise, der Klimawandel oder die Ökumene mit den Katholiken.

Kirchenleitung auf demokratisch

Die letzte Synode 2018 in Würzburg beschäftigte sich unter anderem mit sexuellem Missbrauch in der evangelischen Kirche.

"Wir sind ... als Kirche eine Institution, die sich auf Jesus Christus bezieht, denjenigen, der für radikale Liebe steht. Wenn im Rahmen dieser Institution Handlungen passieren, die das Leben von Menschen zerstören, dann wird mit Füßen getreten, wofür wir stehen", sagte Heinrich Bedford-Strohm, EKD-Ratsvorsitzener, damals.

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